ISBN-13: 9783828205710 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 408 str.
Ein kompetenter lernforderlicher Umgang mit Heterogenitat gilt als eine grundlegende Herausforderung fur vielfaltsbewusste Gestaltungen von Bildungsprozessen. Zahlreiche padagogische, erziehungswissenschaftliche und (fach)didaktische Konzepte bieten Konzepte und Vorschlage fur diese Herausforderung an. Auch im philosophischen Konzept einer Erwagungsorientierung als einem entscheidungstheoretischen Ansatz geht es um den Umgang mit Vielfalt, insbesondere den Umgang mit qualitativen Alternativen. Dieser zeichnet sich durch eine ausgepragt reflexiv-kritische Orientierung aus, wie sie fur viele vielfaltsbewusste padagogische Konzepte charakteristisch ist."
Ein kompetenter lernförderlicher Umgang mit Heterogenität gilt als eine grundlegende Herausforderung für vielfaltsbewusste Gestaltungen von Bildungsprozessen. Zahlreiche pädagogische, erziehungswissenschaftliche und (fach)didaktische Konzepte bieten Konzepte und Vorschläge für diese Herausforderung an. Auch im philosophischen Konzept einer Erwägungsorientierung als einem entscheidungstheoretischen Ansatz geht es um den Umgang mit Vielfalt, insbesondere den Umgang mit qualitativen Alternativen. Dieser zeichnet sich durch eine ausgeprägt reflexiv-kritische Orientierung aus, wie sie für viele vielfaltsbewusste pädagogische Konzepte charakteristisch ist. Von daher stellen sich zwei Fragen: Wie lässt sich das philosophische Konzept einer Erwägungsorientierung für eine vielfaltsbewusste Pädagogik fruchtbar machen? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede im Umgang mit Vielfalt bestehen zwischen dem philosophischen Konzept einer Erwägungsorientierung und pädagogischen oder didaktischen Theorien bzw. Konzepten für den Umgang mit Vielfalt in Lern- und Lehrzusammenhängen?§Auf die Vorstellung des Konzeptes einer Erwägungsorientierung folgt zunächst eine allgemein-theoretische Erschließung des pädagogischen und didaktischen Forschungsfeldes vielfaltsbewusster pädagogischer bzw. erziehungswissenschaftlicher Konzepte. Dabei kristallisieren sich vier Aspekte heraus, die für vielfaltsbewusste Gestaltungen von Bildungsprozessen besonders relevant sind. Die vier Aspekte beziehen sich auf die Ermöglichung und Möglichkeiten (1) entdeckenden Lernens, (2) politischer Bildung und demokratischen Lernens, (3) lernförderlicher Fehlerkulturen sowie (4) eines kompetenten Umgangs mit Ungewissheiten und Nicht-Wissen. Die Auseinandersetzung mit diesen vier Aspekten erfolgt vor allem mit Blick auf deren einigendes Merkmal von Reflexivität bzw. reflexiven Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt. Dabei wird herausgearbeitet, inwiefern Erwägungsorientierung die jeweiligen Themenaspekte anders akzentuieren würde. Zur Veranschaulichung der Überlegungen mündet der Ertrag dieser Auseinandersetzungen in Handlungsperspektiven, die an Beispielen aus dem Grundschulunterricht und aus Universitätsseminaren konkretisiert werden.