ISBN-13: 9783656589891 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 164 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Padagogik - Padagogische Soziologie, Note: 1,0, Technische Universitat Dortmund, 75 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen:, Abstract: Die Verfolgung und Ermordung von Minderheiten wahrend des Nationalsozialismus erscheinen aus heutiger Sicht menschenunwurdig und nicht nachvollziehbar. Haufig wird diese sogenannte 'Vernichtung lebensunwerten Lebens' als ein Werk Adolf Hitlers bezeichnet. Tatsachlich entstand die Idee von einer 'reinen' Gesellschaft nicht erst am Ende des 19. Jahrhunderts, vielmehr ist sie fast so alt wie die Menschheit selbst. Die Abwertung von Menschen sowie die 'Vernichtung lebensunwerten Lebens' waren demnach das Ergebnis eines langen Prozesses (vgl. Klee 1991, 16 ff.), was vielen Menschen heute nicht bewusst ist. Die Kontinuitat dieser Idee von der Antike bis hin zu den Mordprogrammen der Nationalsozialisten wird in dieser Arbeit aufgezeigt. Die tatsachliche 'Vernichtung lebensunwerten Lebens' zwischen 1939 und 1945 ist der Hohepunkt rassenhygienischen Denkens, dem eine Vielzahl von Manahmen zur Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung von behinderten und kranken Menschen vorausging (vgl. Siemen 1999, 15). Dass die Nationalsozialisten bei der Durchfuhrung der Sterilisierung 'erbkranker' Menschen zunachst in der Bevolkerung nur auf geringen Widerstand trafen, scheint aus dem heutigen Verstandnis heraus nicht fassbar. Betrachtet man jedoch die rassenhygienische Entwicklung, so wird das Handeln der Menschen nicht verstandlicher, aber es erscheint aus ihrer Sicht logisch. Die Verhinderung von 'lebensunwerten Lebens' wurde nicht nur allgemein in der Bevolkerung begrut, sondern auch die Einrichtungen der Behindertenpflege befurworteten die Einfuhrung des 'Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses'. Dieser Unterstutzung konnte sich Hitler bei der Ermordung des 'lebensunwerten Lebens' nicht sicher sein, weshalb er versuchte, die Morde zu verheimlichen. Die Ausgrenzu