ISBN-13: 9783484181809 / Angielski / Twarda / 2006 / 411 str.
Die Literatur der Moderne um 1900 lasst sich in produktiver Weise herausfordern von einer Medienkonkurrenz, die sich als ikonische Wende im Verhaltnis der Bilder zum kulturellen Leitmedium der Schrift beschreiben lasst. Gerade weil ein gescharftes Bewusstsein fur die mediale Eigenlogik der Kunste die Spharen des Sprachlichen und des Visuellen trennt, wird das Nachbarmedium des Bildes fur die Literatur als das Andere ihrer selbst attraktiv. Am Beispiel Hugo von Hofmannsthals, Rainer Maria Rilkes und Robert Musils rekonstruiert die Studie die diskursiven und wissensgeschichtlichen Kontexte der literarischen Bildreflexionen. Sie reichen von der Kunstgeschichte uber die Wahrnehmungsphysiologie und Psychopathologie bis zur Kulturanthropologie und Sprachphilosophie. Gerade die Schnittstellen zwischen anthropologischen und medialen Bildphanomenen werden auf ihre literarischen Ausdrucksmoglichkeiten hin befragt. Daruber hinaus geht es der vorliegenden Studie aber vor allem um die Darstellung der poetologischen Konsequenzen, die sich aus der medialen Transgressionslust der Literatur ergeben. Sie stellt sich damit auch der grundsatzlichen Frage, was Bilder in der Literatur jenseits des Klischees der Anschaulichkeit gerade in der Moderne sein konnen. Im Spannungsfeld von Sprache und Bild lassen sich innovative literarische Strategien ausmachen. In der vermeintlichen Entauerung an ein fremdes Medium konturiert die Literatur somit ihre genuinen Mittel, Bildobsession wird literarisch produktiv.