ISBN-13: 9783322973931 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 344 str.
Entwicklung und Stellenwert der Vergleichenden Politikwissenschaft Die Vergleichende Politikwissenschaft ist haufig als "Konigsweg" des Faches insgesamt bezeichnet worden (z. B. Massing 1969: 286). Zum einen, weil sie auf eine altehrwurdige Tradition, die zumindest bis zu Autoren wie Thukydides und Aristoteles reicht, zuruckblicken kann und sich komparative Aussagen in Werken nahezu aller klassischen Autoren des Faches finden. Zum andem, weil die ihr innewohnende methodische Perspektive in die Lage versetzt, die jeweils eigenen politischen Verhaltnisse kritisch am Beispiel anderer zu uberprufen und potentiell zu universal gultigen Aussagen zu gelangen. Auf diese Weise kann sie auch zur Uberwindung der jeweiligen Subjektivitat und Ethnozentriertheit beitragen (Dogan und Pelassy 1984: 5ff. ). Der Vergleich wird oft auch als "Quasi-Experiment" herangezogen, das Erkenntnisfortschritte unter ahnlich kontrollierbaren Bedingungen wie in den Naturwissenschaften ermoglichen soll. Im folgenden soll auf einige Etappen dieses Weges, aber auch auf weiter bestehende Pro bleme und Grenzen des Ansatzes kurz eingegangen werden. Der ak tuelle Stand und konkrete Perspektiven in zentralen Bereichen der Vergleichenden Politikwissenschaft werden dann in den Einzelbeitra gen dieses Bandes verdeutlicht. Eine gewisse Konfusion besteht bereits in den jeweils verwendeten Begriffen. Der im angelsachsischen Raum lange Zeit vorherrschende Terminus "comparative govemment" wird im Deutschen meist als "vergleichende Regierungslehre" ubersetzt (vgl. z. B. Stammen 1976). Er steht aber auch in enger Beziehung zur alteren deutschen "Staats lehre" und, Polizeywissenschaft" (Maier 1966)."