ISBN-13: 9783638670265 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
ISBN-13: 9783638670265 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,5, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Institut fur Soziologie und Sozialpsychologie), 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vergewaltigung ist eines der groen Tabuthemen des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders die massenhafte Vergewaltigung in Kriegszeiten ist ein Phanomen, das nachtraglich aus dem kulturellen Gedachtnis geloscht beziehungsweise als eine, durch die Biologie und Natur des, in der Rolle eines Kriegers befindenden Mannes, begrundete Tat marginalisiert und oftmals als unvermeidliches Nebenprodukt des Krieges angesehen wird. Schamgrenzen, ausgedruckt im gesellschaftlichen Desinteresse sorgen dafur, sie als historisch wenig bedeutungsvoll anzusehen und dementsprechend in der Forschung zu behandeln (vgl. Seifert in Stiglmayer 1993: 106); daher die geringe Anzahl der Autoren, die sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben. Die "offiziellen" Grunde und Legitimationen fur (Massen-)Vergewaltigungen sind von Krieg zu Krieg unterschiedlich; Mal ist es die Rache, ein anderes Mal die Frustration und die Sinnlosigkeitsgefuhle der Soldaten oder eine befohlene ethnische Sauberung, in deren Ausfuhrung Vergewaltigung politisch funktionalisiert wird. Die Psychologie der Tater ist allerdings dieselbe. Die Vergewaltiger sind, alle ganz normale Manner, die im Krieg das tun, was Manner in Kriegen bisher immer getan haben, jeder auf seine Weise, in seinem Rahmen und mit seinen Zielen" (Stiglmayer 1993: 111). Mochte man Vergewaltigung wahrend und kurz nach Kriegen erklaren, so muss man dies immer auch mit Blick auf die historisch-soziologischen Begebenheiten tun. Diese Ausarbeitung widmet sich dem Thema von daher nicht nur aus psychologischer Perspektive, sondern bindet den Kontext, in dem Vergewaltigung stattfindet, mit ein.