ISBN-13: 9783638691642 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 76 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2, Padagogische Hochschule Weingarten (Institut fur Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Als die Ausstellung "Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" 1995 durch das Hamburger Institut fur Sozialforschung zusammengestellt wurde und auf Reise durch die Bundesrepublik ging, entbrannte eine hitzige Debatte in der Gesellschaft ob und auf welche Weise Angehorige der deutschen Wehrmacht an Verbrechen wahrend des Zweiten Weltkriegs beteiligt waren. Zum ersten Mal in der Geschichte der BRD gerieten einfache Angehorige der Wehrmacht - die "Landser" - in den Verdacht, nicht nur an den verschiedenen Fronten gekampft zu haben, sondern auch an Verbrechen gegen die Zivilbevolkerung und sonstigen Graueltaten beteiligt gewesen zu sein oder doch zumindest davon gewusst zu haben. Der Mythos vom tapferen deutschen Soldaten, der mit einer "weien Weste" aus dem Krieg nach Hause kam, war zerstort. Dass diese Ausstellung solch emotionale Debatten in Politik und Gesellschaft ausloste, gar zu Demonstrationen in den einzelnen Ausstellungsstadten fuhrte, verwundert aber nicht. Nicht die Schuld oder Unschuld einzelner NS-Groen, sondern die Schuldfrage von rund 20 Millionen Angehorigen der Wehrmacht wurde gestellt. Uber 50 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation Hitlerdeutschlands stellte sich nun die Frage, welchen Anteil die Grovatergeneration an den verbrecherischen Taten, die im Namen Hitlers begannen wurden, hatte. Dieses Mal befanden sich nicht die Angehorigen der SS oder anderen NS-Organisationen auf der Anklagebank, sondern jene Grovater, die als Soldaten der Wehrmacht in den Krieg ziehen mussten. Auf diese Weise war so praktisch jede Familie von der Diskussion betroffen. Die Erzahlungen des eigenen Vaters oder Grovaters wurden urplotzlich, nach so langer Zeit, in Frage gestellt.