ISBN-13: 9783640608966 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 76 str.
ISBN-13: 9783640608966 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 76 str.
Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,7, FernUniversitat Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ist der Staat noch alleine handlungsfahig? Diese Frage beschaftigt die sozialwissenschaftliche Forschung zur Restrukturierung des offentlichen Sektors seit geraumer Zeit. Der in diesem Rahmen popular gewordene Begriff Governance reflektiert dabei den Umstand, dass die Regelung, Koordination und Herstellung offentlicher Dienste in modernen ausdifferenzierten Gesellschaften nicht mehr allein durch den Staat gewahrleistet werden konnen. Der Staat wandelt sich dabei in seiner funktionalen Ausrichtung vom "Leistungsstaat" zum "Gewahrleistungsstaat," in dem er die Erbringung fundamentaler Produkte und Dienstleistungen der Infrastruktur und Daseinsvorsorge an Partner in der Zivilgesellschaft ubertragt und lediglich bestimmte Kernaufgaben sowie eine Aufsichts- und Regulierungsfunktion im Bereich der "ausgelagerten Dienste" selbst wahrnimmt. Die bisherigen Grenzen zwischen Staat und Gesellschaft verwischen durch diese neue Funktionsteilung nachhaltig. Diese Arbeit soll die Frage beantworten, wie sich die Beschaffenheit des Verhaltnisses zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren auf nationalstaatlicher Ebene darstellt. Dabei sollen sowohl die Koordinationsmechanismen als auch die Akteursstruktur betrachtet werden. Insbesondere soll die Frage geklart werden, ob der Staat seine zivilgesellschaftlichen Partner als schlichte "Governance-Helfer" oder "gesellschaftliche Hilfstruppen" instrumentalisiert, um durch sie Leistungen zu erbringen, die er selber nicht mehr erbringen will oder kann. Ein entscheidender Teilaspekt ist dabei die Analyse, wie sich in diesem Rahmen die demokratische Legitimation ausgestaltet, wenn private Akteure ehemals staatliche Aufgaben zum Wohle der Allgemeinheit, oftmals finanziert durch Abgaben der Burger, wahrnehmen.