ISBN-13: 9783515115049 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 309 str.
ISBN-13: 9783515115049 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 309 str.
In der Apostelgeschichte beschreibt der Evangelist Lukas das Gemeinschaftsleben der ersten Christen in Jerusalem. Als Zeichen ihrer vollendeten Eintracht schildert er die Gutergemeinschaft. Die Glaubigen hatten ihre Habe verkauft und die Erlose in die Gemeinde eingebracht, sodass niemand mehr irgendetwas sein Eigen genannt habe und alle mit dem Notwendigen versorgt gewesen seien. Im institutionalisierten Christentum verstand man die urchristliche Gutergemeinschaft zunachst hauptsachlich als Muster fur das Klosterleben. Erst im spateren Mittelalter wurden vermehrt Stimmen laut, die die Gutergemeinschaft zum Leitbild fur die gesamte Christenheit erhoben und mitunter seine Verwirklichung auerhalb der Klostermauern betrieben. Christian Hoffarth ergrundet die Ursachen dieser wirkmachtigen Neubewertung des biblischen Ideals auf Basis exegetischer Texte des Spatmittelalters. Vom franziskanischen Anspruch auf vollige Besitzlosigkeit bis zu John Wyclifs Ruf nach Enteignung des gesamten Klerus entfaltet die Studie ein breites Panorama mittelalterlicher Vorstellungen von der heilsgeschichtlichen, sozialtheoretischen, rechtlichen und politischen Bedeutung der Urkirche sowie ihres utopischen Potentials.