ISBN-13: 9783639380781 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 120 str.
Brutpflege betreibende Saugetiere und Vogel erzeugen generell weniger Nachkommen als solche Tiere, die sich nicht um ihren Nachwuchs kummern. Sie bleiben nach der Geburt langer bei ihren Nachkommen und investieren viel in sie. Durch einen gegenseitigen Pragungsvorgang nach der Geburt uber verschiedene Sinnesmodalitaten wird eine starke und dauerhafte Mutter-Kind-Bindung aufgebaut. Diese ist wichtig, wenn Mutter und Kind sich in einer Herde wiederfinden mussen oder bei Arten, deren Junge sich versteckt ablegen, wie es bei Rindern vorkommt. Eine gegenseitige Erkennung durch auditorische Stimuli allein ist bei mehreren Saugetierarten bekannt. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob Kuhe Rufe der eigenen Kalber nach einer bestimmten Zeit von fremden Kalberrufen unterscheiden konnen und sich dabei bevorzugt dem eigenen Kalberruf nahern. Dazu dienten Wahlversuche mit dem Wiederabspielen zuvor aufgenommener Kalberrufe oder unter Verwendung lebender Tiere. Da sich die Verhaltensforschung an landwirtschaftlichen Nutztieren zunehmend dem Tierwohlbefinden widmet, konnen neue Erkenntnisse uber die Mutter-Kind-Beziehung in der Milch- und Mutterkuhhaltung von grossem Nutzen sein."
Brutpflege betreibende Säugetiere und Vögel erzeugen generell weniger Nachkommen als solche Tiere, die sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern. Sie bleiben nach der Geburt länger bei ihren Nachkommen und investieren viel in sie. Durch einen gegenseitigen Prägungsvorgang nach der Geburt über verschiedene Sinnesmodalitäten wird eine starke und dauerhafte Mutter-Kind-Bindung aufgebaut. Diese ist wichtig, wenn Mutter und Kind sich in einer Herde wiederfinden müssen oder bei Arten, deren Junge sich versteckt ablegen, wie es bei Rindern vorkommt. Eine gegenseitige Erkennung durch auditorische Stimuli allein ist bei mehreren Säugetierarten bekannt. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob Kühe Rufe der eigenen Kälber nach einer bestimmten Zeit von fremden Kälberrufen unterscheiden können und sich dabei bevorzugt dem eigenen Kälberruf nähern. Dazu dienten Wahlversuche mit dem Wiederabspielen zuvor aufgenommener Kälberrufe oder unter Verwendung lebender Tiere. Da sich die Verhaltensforschung an landwirtschaftlichen Nutztieren zunehmend dem Tierwohlbefinden widmet, können neue Erkenntnisse über die Mutter-Kind-Beziehung in der Milch- und Mutterkuhhaltung von großem Nutzen sein.