ISBN-13: 9783322982070 / Niemiecki / Miękka / 1965 / 106 str.
In der Geschichte der Beziehungen der griechisch-romischen Welt zum Osten, insbesondere zu den Landern am Indischen Ozean, gibt es eine Reihe von Ereignissen, Personen und Dokumenten, die der Forschung teils seit jeher, teils freilich erst nach langem Bemuhen der Wissenschaft, chrono- logische Ratsel aufgeben. Zu den sich hier zeigenden Problemen gehort das Datum des sog. Periplus des Roten Meeres, unserer wichtigsten Quelle fur den graeco-agyptischen Indienhandel der Kaiserzeit, ferner die Frage, wann die aksumitische Kirche gegrundet bzw. das Aksumitenreich christianisiert wurde, und endlich die Regierungszeit des groen Kushan-Herrschers Kanishka und das Ende der Partherherrschaft im Indusgebiet. Die Losung der genannten Probleme ist deshalb von so groer Wichtigkeit, weil ohne ein halbwegs sicheres chronologisches Gerust unser im Detail gar nicht so sparliches Wissen uber die romische Auen- und Handelspolitik, uber die Beziehungen der griechisch-romischen Kulturwelt zu den nicht unmittelbar benachbarten Landern des Ostens und uber die Bedeutung jener Lander fur das literarisch fabare Weltbild eines Gebildeten der Kaiserzeit notwen- digerweise unbefriedigend bleibt. Die Datierung Konig Kanishkas der zu Ehren schon ein Kongre der Spezialisten abgehalten wurde, sei den Indologen und Iranisten uberlassen, die freilich einer Einigung ferner denn je zu sein scheinen. An Hand der Quellen aus dem Mittelmeergebiet im weiteren Sinne lat sich zu dieser Frage wohl kaum etwas Erhebliches sagen. Die beiden anderen oben auf- gefuhrten Probleme jedoch betreffen nicht zuletzt die wichtigste Kontakt- region im Verkehr zwischen Indien und der antiken Welt, namlich die Kustenzonen des Roten Meeres.