ISBN-13: 9783640800674 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 40 str.
Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Technische Universitat Darmstadt (Institut fur Philosophie), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff des Linguistic Turn" wird ein wissenschaftlicher Paradigmenwechsel bezeichnet, der im 20. Jahrhundert eine exponierte Bedeutung fur die Geistes- und Sozi-alwissenschaften hatte. Der Begriff entstammt dem Titel einer beruhmten Anthologie von Richard Rorty mit dem Titel The Linguistic Turn. Essays in Philosophical Method" aus dem Jahre 1967. In gewisser Weise stellt diese Wende zur Sprache" eine Radikalisierung der Kantschen Fragestellung nach den Bedingungen der Moglichkeiten von Erkenntnis dar, die sich auf die Vorstellung stutzt, dass Sprache wirklichkeitstragend und wirklichkeitsstiftend wirkt. Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt," so Ludwig Wittgenstein. Damit druckt er aus, dass das, was sprachlich nicht reprasentiert werden kann, der Erkenntnis und auch der Wahrnehmung verschlossen bleibt. Im umge-kehrten Fall formt die Sprache unser Denken so, dass eine Reduktion der Komplexitat durch sprachliche Muster stattfindet. Im Gegenzug dazu, stutzt sich das linguistische Pa-radigma auf die Uberzeugung, dass sich alle Erfahrung nur sprachlich vermitteln lasst. Die Anfange der Sprachphilosophie entwickelten sich bereits im 18. Jahrhundert durch Wilhelm von Humboldt und Johann Gottfried Herder. Gottlob Frege, Ludwig Wittgenstein und Bertrand Russell pragten dann, daran anknupfend, die Analytische Philosophie" An-fang des 20. Jahrhunderts und versuchten dabei, Sprache systematisch zu analysieren. In diesem Zusammenhang bildeten sich zwei Richtungen der analytischen Sprachphilosophie heraus: Die Philosophie der Idealsprache," u.a. vertreten durch Frege und Russell und die Philosophie der Normalsprache" mit G.E. Moore als ein Begrunder (auf diesen Zweig werde ich hier nicht weiter eingehen). Frege