ISBN-13: 9783640632916 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 34 str.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militar, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Aufkommen des Soldkriegswesens im Hochmittelalter hatte den Berufskrieger hervorgebracht. Dieser diente fur Geld, erwarb zunehmende Fertigkeit im Umgang mit Waffen und stand im Gegensatz zu den Angehorigen von Miliz und Aufgebot langfristig bei der Fahne. Der Berufscharakter forderte eine gewisse handwerkliche Ausrichtung des Soldnerdaseins: Er lie die Vorstellung von der Form- und Berechenbarkeit der Kriegsmittel und von der Lehrbarkeit der Kriegskunst entstehen. Nachdem bis in das 17. Jahrhundert hinein Reglements fur die Fuhrung und Ausbildung unbekannt gewesen waren, beschaftigten sich nun Theorien und Lehrbu¬cher - oftmals unter Ruckgriff auf die Antike - mit der Formung, Ausbildung und Fuhrung der Truppen; Gliederung und Ausbildung der verschiedenen Truppen glichen sich zunehmend an. Dem Zeitalter des Rationalismus, wie das 18. Jahrhundert mit seinem Streben nach verstandesmaiger Einordnung aller Lebensbereiche genannt wird, entsprach die Vorstellung der Kriegskunst als eines Systems wissenschaftlich fundierter Regeln. Den Grundsatz einer Vernichtung des Gegners kannte man noch nicht . Der taktische Fuhrer kampfte nach den Lehren der Lineartaktik, die lineare Formen verlangten und die Soldaten in vier, spater drei Gliedern hintereinander ordneten, die im Takt knieten, schossen und luden. Bewegungen erfolgten im Gleichschritt. Eine eiserne Disziplin hatte sicherzustellen, dass diese auch im Feindfeuer nicht ins Stocken gerieten. Nur durch sie war einheitliche hohe Feuergeschwindigkeit mit Hilfe genormter, im Drill perfektionierter Ladegriffe garantiert. Die wichtigsten Elemente der Taktik dieser Zeit waren Gleichschritt und Gleichtakt. Der operative Fuhrer stutzte sich beim Dislozieren, im Krafteansatz und bei der Verschiebung von Truppenkorpern sehr stark auf die Regeln der