ISBN-13: 9783110255799 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 274 str.
Die Arbeit widmet sich verschiedenen Aspekten des Kulturaustauschs am Ubergang von der Volkerwanderungszeit zum fruhen Mittelalter.
Um sich dem Phanomen des Kulturaustauschs zwischen den drei Fundgebieten Suddeutschland, England und Skandinavien zu nahern, werden zunachst die Kulturbegriffe verschiedener Disziplinen wie der fruhgeschichtlichen Archaologie und der Ethnologie untersucht sowie die soziologische Raumtheorie vorgestellt, die davon ausgeht, dass der Mensch als soziales Wesen sich seine Raume, in denen er agiert, immer wieder neu konstruiert. In diesem Zusammenhang werden auch verschiedene Aspekte der Forschungsgeschichte diskutiert, wie z. B. der Fragenkomplex um den sogenannten "nordischen Einfluss" auf dem Kontinent oder die ethnische Interpretation. Es wird versucht, der Forderung nach sozialer statt ethnischer Interpretation zu entsprechen sowie einen gemeinsamen Symbolraum zu postulieren, wo bis in heutige Tage vom "nordischen Einfluss" die Rede war.
Im letzten Kapitel, das sich der Kommunikation widmet, geht es um die Frage, wie sich Kulturaustausch, uber die Vorstellung von wandernden Volksgruppen hinausgehend, konkret gestaltet. Die in der Arbeit aufgestellte These eines einheitlichen Symbolraumes bedient sich einer Idee aus der Kulturphilosophie, die dazu herangezogen werden soll, den bis heute gultigen archaologischen Kulturbegriff, der sich fast ausschlielich aus der Ethnologie herleitet, zu erweitern - eine Forderung, die darin eine Rechtfertigung findet, dass der Mensch ein soziales Kulturwesen ist, das sowohl seine Umwelt aktiv gestaltet als auch selbst durch die Umweltverhaltnisse gepragt wird.
Die Arbeit widmet sich verschiedenen Aspekten des Kulturaustauschs dreier Fundgebiete (Süddeutschland, England und Skandinavien) am Übergang von der Völkerwanderungszeit zum frühen Mittelalter. Hierbei werden die Kulturbegriffe verschiedener Fachdisziplinen untersucht sowie eine Raumtheorie vorgestellt, die den Menschen als soziales Kulturwesen begreift, das sich seine Aktionsräume immer neu konstruiert. Dies führt zu einem erweiterten Verständnis des bisher fast ausschließlich ethnisch gedeuteten archäologischen Kulturbegriffes. Des Weiteren greift die Autorin die Frage auf, wie sich Kulturaustausch konkret gestaltet.