ISBN-13: 9783640766239 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Institut fur Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Literarische Neuerscheinungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Werk "Roppongi. Requiem fur einen Vater" setzt sich Josef Winkler erneut mit seiner Vergangenheit auseinander. Seine Beziehung zum Vater sowie die Angst vor dem Tod sind die Leitmotive seiner Erzahlung. Doch anders als seine vorangegangenen Romane und Novellen, in denen er mit seinem Heimatdorf Kamering abrechnet, erscheint Roppongi sanfter, beinahe versohnlich. Zwar ist ein gewisser Spott gegenuber dem Dorf Kamering und dessen Bewohnern unuberhorbar, doch es finden sich auch durchaus versohnliche Tone, besonders im Hinblick auf den Vater. Gemeinsam mit ihm scheint auch der literarische Gegner Winklers gestorben zu sein. Was noch aussteht, ist die Bewaltigung der eigenen Vergangenheit, die Verarbeitung der eigenen Todesangst. Die Absicht des Erzahlers ist nicht, die Dorfbewohner Kamerings vorzufuhren, sondern kulturspezifische Unterschiede im Umgang mit dem Tod aufzuzeigen. Winklers erster Aufenthalt in Indien, der ebenfalls im Buch beschrieben wird, stellt einen Versuch dar, einen neuen Zugang zum Tod zu finden. Die Todesrituale im indischen Varanasi stehen im kompletten Gegensatz zu den bekannten katholischen Bestattungsbrauchen. Sie eroffnen dem Ich-Erzahler eine vollig neue Sichtweise und lassen ihn seine Vergangenheit auf neue Art und Weise reflektieren. In den folgenden Darstellungen soll die personliche Todeserfahrung des Erzahlers im Hinblick auf die beiden Kulturraume Karnten und Varanasi im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Dieser Vergleich ist besonders hinsichtlich der Angstbewaltigung des Ich-Erzahlers relevant, der zunachst nach Indien geht, um dort Inspiration fur sein literarisches Schaffen zu finden, sich dort aber angesichts der starken Prasenz des Todes ge-zwungen sieht, sich