ISBN-13: 9783898212250 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 218 str.
ISBN-13: 9783898212250 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 218 str.
Mit welchen Problemen sind Trauernde in modernen, individualisierten Gesellschaften konfrontiert? Werden Tod und Trauer aus der Gesellschaft verdrängt und die Trauer auf die einzelnen verlagert, oder gibt es lebbare Alternativen einer neuartigen Trauerkultur? Haben wir überhaupt noch brauchbare Rituale für die Trauer, oder ist Trauer immer schon durch soziale Normen eingeschränkt? §Ausgehend von diesen Fragen untersucht Julia Schäfer den Umgang mit Tod und Trauer in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert in ihrer vorliegenden Studie, ob Trauerprozesse zunehmend durch soziale Normierungen und Individualisierungs-prozesse erschwert werden: So fühlen sich Individuen entweder von überholten sozialen Normen beeinträchtigt oder aber gänzlich allein gelassen, wenn ein sozialer Zusammenhalt und geeignete Rituale nicht zur Verfügung stehen. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse des zeitgenössischen Bestattungsrituals, das von Betroffenen oft als sinnentleert und zu routiniert empfunden wird. §Julia Schäfer geht diesen Thesen und den Ansätzen von"alternativen"Umgangsformen mit Tod und Trauer nach - wie sie sich beispielsweise im Kontext der Aids-Selbsthilfebewegung, unkonventionellen Bestattungsideen und Internet-Gedenkstätten zeigen -, um abschließend die Frage zu beantworten, ob eine Re-Ritualisierung von Schwellenübergängen, wie es der Tod ist, überhaupt möglich ist.