ISBN-13: 9783836656900 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 118 str.
ISBN-13: 9783836656900 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 118 str.
Tilidin zu gebrauchen ist nicht neu. Bereits in den 70er Jahren untersuchte ein Hamburger Drogentherapeut den Mibrauch von Valoron. In den 80er Jahren wurde nachgewiesen, dass der Entzug von Valoron dem von Heroin identisch sein soll. Aus diesem Grund wurde dem tilidinhaltigen Arzneimittel Naloxon zugesetzt, um den intravenosen Gebrauch zu verunmoglichen. Dies ist kein Bericht uber Praktiken in der offenen Szene, sondern ein Versuch, die moglichen Grunde und die personlichen Motive von Jugendlichen zu erfahren. Die Autorin setzt sich mit dem Ge- und Mibrauch von Tilidin in Berlin auseinander. Sie versucht einen Ausschnitt aus der Lebenswelt von Jugendlichen in Neukolln zu beleuchten und moglichen Ursachen von Mibrauch auf die Spur zu kommen. Im Rahmen der Arbeit werden die Pharmakologie von Tilidin neben einer kurzen Chronologie des nicht bestimmungsgemaen Gebrauchs ausgefuhrt. Theorien zur Suchtentstehung untermauern den theoretischen Teil der Arbeit. Immer wieder stot man bei der Auseinandersetzung mit Suchtverhalten auf Verbote. Gedanken zu Sinn und Unsinn derselben im Hinblick auf Tilidinmibrauch flieen in die Arbeit ein. In den Interviews mit Jugendlichen und Menschen aus helfenden Berufen werden unterschiedliche Hypothesen zu Motivationen von Tilidingebrauch verfolgt. Dies ist keine statistische Untersuchung, sondern qualitative Forschung. Eine verbindliche Aussage uber die zahlenmaige bzw. regionale Verbreitung des Phanomens war nicht das Ziel der Uberlegungen. Vielmehr ist zu klaren, was die Betroffenen brauchen. Die Arbeit soll zum Weiterdenken anregen und den hohen Wert einer vernetzten Arbeit zwischen Medizin, Sozialpadagogik und allen anderen Beteiligten im Lebensbereich der Jugendlichen herausstellen. Vernetztes Denken und Handeln entspricht dem Lebensweltorientierten Ansatz und hilft, Losungsmoglichkeiten zu erkennen, welche moglicherweise vorher nicht sichtbar waren.