ISBN-13: 9783484366008 / Angielski / Twarda / 2004 / 512 str.
Das deutsche "Barocklied" unterscheidet sich vom "Volkslied" durch den unverzichtbaren Generalba und durch die speziellen Anspruche von Text- und Melodieverfassern, die den ungeregelten Gebrauch ihrer Arbeiten verabscheuten. Auerdem verlief das neue weltliche und geistliche Lied keineswegs immer einstimmig. Das ad libitum-Verfahren erlaubte wechselnde Satzdichten. Die "Canzonette" steht als Strophenmadrigal gewissermaen "rechts" am Rande des Liedbereichs, der "Thon" oder die anonyme Modellweise "links." Dazwischen erstreckte sich eine Fulle von Formen und Stilen. Der derbe Lebensvollzug, dem die Volkskunde nachgeht, wird durch subtilere Aufgaben in Romanen, Dramen und Festspielen erganzt. Martin Opitz schuf die literarischen Muster. Doch die kompositorische Umsetzung erwies sich als schwierig, denn die eine Musikstrophe kann den gedanklichen Fortgang der Textstrophen nicht mitvollziehen. Das italienische Verfahren der "Durchkomposition" mittels beibehaltenem Bamodell widersprach der deutschen Liedtradition und den neueren westlichen Einflussen. Aus den ungezahlten Autoren der Gelegenheitskunst ragen die Organisatoren und Poeten Johann Rist und Philipp von Zesen heraus. Aber uberall stot die Systematik angesichts der deklamatorischen Moglichkeiten der "Monodie," der begleitenden oder gliedernden Melodieinstrumente und der Gebote des Kontrapunkts an Barrieren. Der Ausweg heit: "Eingrenzung und Einzelanalyse."