ISBN-13: 9783110199413 / Angielski / Twarda / 2007 / 459 str.
Die Untersuchung unterzieht die landlaufige Forschungsmeinung, Frauen im Mittelalter hatten unter starker Misogynie zu leiden gehabt und sich nur selten in der Offentlichkeit zu Wort melden konnen, einer kritischen Analyse. In zehn Kapiteln kommen verschiedene Aspekte und Autor/innen zu Wort, wobei zunachst nach der Beurteilung von Gewalt gegen Frauen auch in Texten mannlicher Autoren (Hartmann von Aue, Gottfried von Straburg, Wolfram von Eschenbach) gefragt wird, die zwar Gewaltphanomene beschreiben, diese aber auerst kritisch beurteilen. Weiterhin wird gezeigt, inwieweit Frauen in unterschiedlichen Genres eine eigenstandige Identitat entwickelten und sich in der Offentlichkeit als Autoritaten positionieren konnten: Mystische Texte von Hildegard von Bingen, Marie de France und Margery Kempe, der didaktische Text Winsbeckin, die in sudwestdeutschen Klostern entstandenen Schwesternbucher, aber auch quasi-historische Dokumente wie die Aufzeichnungen der Helene Kottanner oder das Kochbuch Anna Weckerins belegen, dass erheblich mehr Frauen als bisher angenommen im Rampenlicht der Offentlichkeit standen und sich mit ihren intellektuellen wie literarischen Leistungen selbstbewusst zu behaupten verstanden.