ISBN-13: 9783638668521 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, 53 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit jeher war der Umgang mit dem Hohelied, dem Lied der Lieder, mehr ein Spiegel derjenigen, die es analysiert, gedeutet, verlesen, gepredigt, ubersetzt, erforscht, gehort oder einfach still geliebt haben. Immer war es aber auch Ausdruck hochsten Wartens, Bangens und Sehnens nach dem Geliebten - vielleicht nirgends leidgeplagter und inniger als im Judentum. In keiner andern Tradition steilte sich das Bild eines kommenden Messias, der auf dem Schauplatz der Geschichte und in aller Offentlichkeit sein Erlosungswerk vollziehe, derart auf, wie in der judischen. Sollte sein Werk in der Tiefe auch nicht nur ein auerliches, sondern zutiefst inwendiges und radikales sein, so wurde doch jeder, der vom Anwarter auf den Messiastitel in die Weltgeschichte wollte, von den judischen Autoritaten an sehr greifbaren Merkmalen gepruft - und allermeist von der Geschichte als Pseudomessias entlassen. Und sollte es innerhalb dieser Autoritat auch genugend anders gerichtete Tendenzen gegeben haben - die eine ungehemmte Entfaltung messianischer Bewegungen zu hindern oder wenigstens zu kontrollieren suchten -, so war und ist gerade der apokalyptische Messianismus im Judentum unzweifelbar eine kontinuierliche Macht von historischster Lebendigkeit. Im Hohelied die Hochzeit von Salomos und Sulamiths Minne, ist hier nun endlich die Klimax aller apokalyptischen Verheissung erreicht: hier werden nicht nur sie der Gemeinschaft Israels neu geboren, sondern im eigentlichen Sinne auch der Messias - und damit das messianische, das goldene Zeitalter.