ISBN-13: 9783656643845 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 48 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,0, Sprache: Deutsch, Abstract: "In meinem Zimmer sind Tapeten, die mich schon sechs Tage in Erstaunen versetzen ...].," schreibt schon Goethe am 29. Juli 1816 in einem Brief an Heinrich Meyer.1 Auch heute noch, nahezu 200 Jahre spater, ist man nach einem Besuch im "Tapetenwechsel," dem Showroom des deutschen Tapeteninstituts in Hamburg, fasziniert welche innovative Gestaltung die jahrhundertealte, traditionelle Wandbekleidung Tapete fur Raumkonzepte und Design bietet. Ihre, bis ins Mittelalter zuruck reichende Geschichte, ist allerdings gepragt von Umbruchen und Krisen, aber auch von technischen Revolutionen, wie der ersten Papiergewinnung und industriellen Druckverfahren. Nicht nur ihre hochwertige Gestaltung macht sie bis heute und seit jeher zum Wertpapier, auch die Forschung schatzt die wenigen kostbaren Reste, die aufgrund des anfalligen Materials, achtlosen Abreiens und eines erst spat einsetzenden wissenschaftlichen Interesses erhalten geblieben sind. Tapeten wurden, vergleichend mit anderer angewandter Kunst, wie etwa Mobeln, geringfugig geschatzt und von Kunstlern, Architekten und Designern geradezu in moralische Zweifel gezogen.2 Was darf die Tapete? Was kann sie? Und vor allem; Was ist sie ? Verkorpert sie schlechten oder edlen Geschmack, dient sie nur als Hintergrund fur die Innenraumgestaltung oder steht sie im Mittelpunkt des Interieurs? Gilt sie nicht als langst uberholt oder bildet sie doch einen hinreichenden Gegenentwurf zum verbreiteten Minimalismus? Ist sie gar Kunst oder doch nur beliebige Dekoration? Diesen Fragen geht nicht nur die Forschung um die Tapete nach, sondern auch ich mochte mit der vorliegenden Hausarbeit einen Uberblick uber ihre ambivalente Historie schaffen. Gleichzeitig erscheint es mir relevant, einen kurzen Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen im Tapetendesign zu zeigen.