ISBN-13: 9783656166726 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienethik, Note: 1 (sehr gut), Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg (Institut fur Volkskunde), Veranstaltung: Proseminar: Talkshows - Spiegel- oder Zerrbild der Gesellschaft?, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Talkshow-Moderator Hans Meiser berichtet 1997 in der Zeitschrift "Der Spiegel," er begegne auf Schritt und Tritt einem "TV-geilen Volk," das sich vor der Kamera produzieren wolle. "Wenn ich unterwegs bin ...] begegnen mir Leute, die erklaren: 'Ich kann zu jedem Thema etwas sagen'." Der Fernsehwert scheint in unserer Gesellschaft zu steigen, wahrend andere Werte immer mehr verschwinden. Traditionen und Institutionen verlieren ihren Einfluss, jeder definiert immer mehr fur sich selbst, was richtig oder falsch bzw. gut oder schlecht ist. Der Philosoph Bloom behauptet, der moderne Mensch sei "geistig ungerustet, beziehungslos, isoliert, mit keinerlei ererbter oder vorbehaltloser Bindung an irgendwas oder irgendwen." Deutlich zeigt sich in unserer Gesellschaft ein Trend zum Individualismus sowie zur Lustmaximierung und damit zur Selbstinszenierung. Durchschnittlich zu sein scheint nicht mehr gut genug. Ausdruck dieser Entwicklung ist auch die Veranderung in der Fernsehlandschaft. Gewinnshows, Reality-TV und Talkshows uberschwemmen den Markt. Hierbei hat der Normalburger als Gast die Moglichkeit auszubrechen aus dem Kreis der Unscheinbaren und Normalsterblichen. Vorallem in Talkshow kann er sich aus seiner Isolation herauslosen und sich in seiner Identitat durch die Zustimmung der Offentlichkeit bestatigen. Welche Verantwortung den Medien beim Aufgreifen personlicher Schicksale sowie gegenuber der so genannten Kurzzeit-Prominenten zukommt, soll hier erortert werden...