ISBN-13: 9783211837450 / Niemiecki / Twarda / 2002 / 256 str.
ISBN-13: 9783211837450 / Niemiecki / Twarda / 2002 / 256 str.
Storungen der Geschlechtsidentitat reichen von leichteren und vorubergehenden Problemen bis zum Transsexualismus, der festen und irreversiblen Gewissheit, im "falschen Korper" geboren zu sein. Sie fuhren meist zum Wunsch nach einer geschlechtskorrigierenden hormonellen und chirurgischen Behandlung. Die zunehmende Zahl Betroffener macht Storungen der Geschlechtsidentitat zu einem wichtigen Problem fur Medizin, Psychologie und Psychotherapie. Das Buch bietet erstmals im deutschen Sprachraum sowohl einen umfassenden und aktuellen Uberblick zu den Erklarungs- und Behandlungsansatzen von Geschlechtsidentitatsstorungen als auch die Ergebnisse einer prospektiven Untersuchung, in der eine Stichprobe von biologischen Mannern und Frauen nach einer umfangreichen Eingangsuntersuchung uber einen langeren Betreuungszeitraum weiter verfolgt wurde. Daher konnten Schlussfolgerungen zu prognostischen Merkmalen gewonnen und Anregungen zur Diagnostik und Behandlung von Storungen der Geschlechtsidentitat abgeleitet werden."
1. Einleitung.- Der Begriff „Identität“.- Störungen der Geschlechtsidentität und ihre soziokulturelle Bedeutung.- Historische und ethnologische Aspekte des Phänomens.- Zur Zielsetzung dieses Buches.- 2. Störungen der Geschlechtsidentität: der heutige Kenntnisstand im Überblick.- 2.1 Definition, Klassifikation und Vorkommen.- Zur Begriffsdefinition und klassifikatorischen Einordnung.- Diagnostische Leitlinien.- ICD 9/10.- Diagnostische Kriterien für Transsexualismus (F 64.0) nach ICD 10.- DSM III/III-R.- Gender Dysphoria Syndrome.- Die in diesem Buch verwendete Terminologie.- Zur Vorkommenshäufigkeit von Geschlechtsidentitätsstörungen.- Bundesrepublik Deutschland.- Erklärungsansätze für die Unterschiede in der geschlechtsgebundenen Inzidenz von Geschlechtsidentitätsstörungen.- 2.2 Die Entwicklung der Geschlechtsidentität und ihrer Störungen.- 2.2.1 Die psychische Entwicklung der Geschlechtsidentität.- Das psychoanalytische Erklärungsmodell der psychosexuellen Entwicklung.- Entwicklung der Geschlechtsidentität bei Jungen.- Theorien über die Entwicklung der Geschlechtsidentität bei Mädchen.- Entwicklungspsychologische Theorien zur Entwicklung der Geschlechtsidentität.- Integratives Erklärungsmodell und Zusammenschau.- 2.2.2 Somatische Grundlagen der Geschlechterdifferenzierung.- Die sexuelle Differenzierung des Gehirns.- Ursachen der gestörten Geschlechtsidentität.- Somatische Erklärungsansätze.- Klinische Syndrome mit atypischer Hormonkonstellation während der Fetalperiode.- Der Einfluss einer pränatalen Exposition von Östrogenen und Gestagenen auf die Geschlechtsidentität und die sexuelle Orientierung.- Der prä- und neonatale Einfluss gonadaler Hormone auf die Ausbildung geschlechtstypischer Verhaltensweisen.- Das Spektrum somatischer Intersex-Syndrome.- Die Bedeutung der H-Y-Antigen-These für die Erklärung der Transsexualität.- Zur Bedeutung der somatischen Grundausstattung für die Entwicklung der Geschlechtsidentität.- Auffälligkeiten des körperlichen Erscheinungsbilds bei Transsexuellen.- Endokrinologische Parameter bei Transsexuellen.- Genetische Befunde zum menschlichen Sexualverhalten.- Endokrinologische Befunde zur sexuellen Orientierung.- Hirnanatomische Befunde zum menschlichen Sexualverhalten.- Die mögliche Bedeutung der Position in der Geschwisterfolge (Birth-Order).- Somatische Erklärungsansätze zur Entwicklung der sexuellen Orientierung.- Zusammenfassung.- 2.2.3 Psychologische Erklärungsansätze des Phänomens Transsexualismus.- Die psychoanalytische Tradition.- Einzelne psychodynamische Bedeutungsgehalte im Überblick.- Transsexualismus als Produkt einer nicht-konflikthaften Entwicklung?.- Stollers Theorien zur Ätiologie der Transsexualität.- Familiendynamische Erwägungen bei Mann-zu-Frau-Transsexualismus.- Zur psychodynamischen Bedeutung des Crossdressing.- Spezifische Aspekte der Psychogenese der Frau-zu-Mann-Transsexualität.- Zusammenfassende Betrachtung der Theorien zur Verursachung von Geschlechtsidentitätsstörungen.- 2.3 Klinische Aspekte von Geschlechtsidentitätsstörungen.- Das differentialdiagnostische Spektrum bei Geschlechtsidentitätsstörungen.- Klinische Subtypen.- Die Bedeutung der sexuellen Orientierung im Hinblick auf die Subgruppierung von Geschlechtsidentitätsstörungen.- Kern-Transsexuelle (Core Transsexuals).- Früher versus später Beginn der Transsexualität.- Primäre/sekundäre Transsexuelle.- Gender Dysphoria Syndrome.- Subsysteme der Geschlechtsidentität.- Blanchards Typologisierungsansätze der Geschlechtsidentitätsstörungen bei Männern.- Einteilungsversuche an hand der sexuellen Orientierung und der Bedeutung von Autogynäphilie.- Zur Bedeutung der sexuellen Aktivität von transsexuell Empfindenden.- Wege in die Geschlechtsdysphorie: klar abgrenzbare Einheiten oder Kontinuum?.- 2.3.1 Die Differentialdiagnosen bei Geschlechtsidentitätsstörungen.- Transvestitismus und der Weg in die Geschlechtsidentitätsstörung.- Zur Ätiologie des Transvestitismus.- Erscheinungsformen des Transvestitismus.- Die Beziehung zwischen Transvestitismus und Transsexualismus.- Behandlungsansätze für geschlechtsidentitätsgestörte Transvestiten.- Psychosen und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Dysmorphophobie und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Dissoziative Stärungen und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Depressionen und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Homosexualität und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Adoleszentenkonflikte und Geschlechtsidentitätsstörungen.- Paraphilien und Geschlechtsidentitätsstörungen.- 2.3.2 Besonderheiten von Frauen mit Geschlechtsidentitätsstörungen.- Die soziale Situation von Frau-zu-Mann-Transsexuellen.- Psychopathologische Auffälligkeiten bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen.- 2.3.3 Psychopathologische Aspekte bei Geschlechtsidentitätsstörungen.- Generelle Angaben zu psychopathologischen Auffälligkeiten bei Geschlechtsidentitätsstörungen.- Partnerschaft und familiäre Beziehungen.- Kommentar.- 2.4 Langzeitverlauf und prognostische Indikatoren von Geschlechtsidentitätsstörungen.- Methodenkritik.- Zur Authentizität der Lebensgeschichten.- Die Studie von Meyer und Reter (1979) und ihre Auswirkungen.- Überblick über die verschiedenen Verlaufstypen bei Geschlechtidentitätsstörungen.- Verlaufsuntersuchungen aus den letzten 35 Jahren.- Wichtige Übersichtsarbeiten.- Rahmenbedingungen einer differenzierten und integrierten geschlechtsumwandelnden Behandlung.- Ungünstige Prädiktoren und Kontraindikationen.- Suizidalität.- (Un-)Zufriedenheit mit der Geschlechtsumwandlung.- Prädiktoren und Wirkfaktoren der geschlechtskorrigierenden Behandlung.- Die Rolle der Sexualität bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen und bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen nach operativer Geschlechtsumwandlung.- Kommentar.- 2.5 Behandlungsansätze und rechtliche Situation.- 2.5.1 Überblick über den derzeit üblichen Behandlungsgang bei Transsexualität.- Stufen, Techniken und Inhalte der psychotherapeutischen Behandlung Transsexueller.- Verhaltenstherapeutische Behandlungskonzepte.- Zur Bedeutung einer postoperativen psychotherapeutischen Begleitung.- Kommentar.- 2.5.2 Endokrinologische Aspekte in der Behandlung Transsexueller.- Die Hormonbehandlung von Mann-zu-Frau-Transsexuellen.- Die Hormonbehandlung von Frau-zu-Mann-Transsexuellen.- Zur Kritik an der Praxis der gegengeschlechtlichen Hormonbehandlungen.- 2.5.3 Die Transformationschirurgie und ihre Möglichkeiten.- 2.5.4 Die rechtlichen Rahmenbedingungen.- Das Transsexuellengesetz (TSG).- Exkurs: rechtliche Situation der Transsexuellen in anderen Ländern.- Sozialrechtliche Aspekte.- 2.5.5 Richtlinien in der Behandlung Transsexueller.- Die Standards-of-Care der „Harry-Benjamin-International-Gender-Dysphoria-Association“.- Standards der Behandlung und Begutachtung in der Bundesrepublik Deutschland.- 3. Persönlichkeitsmerkmale und Prognosekriterien bei Störungen der Geschlechtsidentität: Ergebnisse der eigenen Untersuchung.- 3.1 Hintergrund und Zielsetzungen der prospektiv angelegten Untersuchung.- 3.2 Komponenten der Basiserhebung und der Verlaufsuntersuchung.- Die Untersuchungsinstrumente der Basiserhebung.- Die Bestandteile der Verlaufsuntersuchung.- Beschreibung der Stichprobe.- 3.3 Die Ergebnisse der Basisdiagnostik.- 3.3.1 Die standardisierten Testverfahren.- Das Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI).- Der 16 Persönlichkeitsfaktoren-Test (16 PF).- Der Rosenzweig Picture-Frustration Test (PH).- Das Narzißmusinventar (NAI).- Die Symptom-Checkliste von Derogatis (SCL-90-R).- 3.3.2 Die nicht-standardisierten Untersuchungsinstrumente.- Der Androphilie-Gynäphilie-Index (AGI).- Die Ergebnisse des Androphilie-Gynäphilie-Index (AGI) für die Männer.- Die Ergebnisse des Androphilie-Gynäphilie-Index (AGI) für die Frauen.- Die „Cross-Gender-Fetishism-Scale“ (CGF).- Die Ergebnisse des strukturellen Interviews.- 3.3.3 Die Bildung homogener Subgruppen nach den Ergebnissen des Narzißmus-Inventars.- Die Ergebnisse der Cluster-Analysen.- Soziodemographische Merkmale der Cluster.- Die Merkmale der Cluster in den standardisierten Testverfahren.- Die Merkmale der Cluster in nicht-standardisierten Untersuchungsinstrumenten.- Die Merkmale der Cluster im Überblick und in Beispiel-Vignetten.- Fallgeschichte Nr. 1.- Fallgeschichte Nr. 2.- Fallgeschichte Nr. 3.- Fallgeschichte Nr. 4.- 3.4 Die Ergebnisse der Verlaufsuntersuchung.- Darstellung der sozioökonomischen Daten im Verlauf.- Deskriptive Daten im Zusammenhang mit dem Geschlechtswechsel.- Zum Stand der psychotherapeutischen Begleitung/Behandlung.- Zum Stand der gegengeschlechtlichen Hormonbehandlung.- Zum Stand der operativen geschlechtsumwandelnden Maßnahmen.- Zum legalen Status gemäß TSG.- 3.4.1 Die Ergebnisse der Fragebögen.- Der Persönlichkeitsfaktorentest (16 PF).- Die Symptom-Checkliste (SCL-90-R).- Die Checkliste zur Lebenszufriedenheit (CLL).- Die Einschätzung der Outcome-Kriterien.- 3.4.2 Die Analyse von Prädiktorvariablen.- Einfache Zusammenhänge.- Wie lässt sich das Kriterium ‚globale Einschätzung des Verlaufs ‘vorhersagen?.- 4. Geschlecht und Identität: Zusammenfassung und Ausblick.- 4.1 Zusammenfassung und Diskussion der eigenen Ergebnisse.- Biographische Faktoren und ihre Bedeutung für die Entstehung einer Geschlechtsidentitätsstörung.- Zum Stellenwert der Attraktivität und des eigenen geschlechtsbezogenen Selbstverständnisses.- Körperliche Auffälligkeiten.- Persönlichkeitseigenschaften, psychische Symptombelastung und psychopathologische Merkmale.- Das Profil unserer Patienten in den psychodiagnostischen Verfahren.- Die Ergebnisse zur Symptombelastung und Psychopathologie.- Die psychische Belastbarkeit und der Umgang mit Frustration und Aggression.- Die narzisstischen Selbstregulationsmechanismen.- Geschlechtsunterschiede.- Unterschiede zwischen androphilen und gynäphilen Männern.- Gibt es homogene Subtypen unter unseren Patienten?.- Die Ergebnisse der Verlaufsuntersuchung.- Geschlechtsunterschiede im Verlauf.- Der Einfluss der Persönlichkeitsmerkmale auf die globale Einschätzung des Verlaufs.- Lebenszufriedenheit.- Zur Bedeutung des sozialen Rückhalts.- Die Bedeutung der psychotherapeutischen Begleitung.- Resümee und Implikationen für die Diagnostik und Therapie von Geschlechtsidentitätsstörungen.- 4.2 Das „Projekt Transsexualität“.- Zum Stellenwert der Geschlechtsumwandlungsbehandlung.- Iatrogener Transsexualismus?.- 4.3 Der soziologische und gesellschaftspolitische Diskurs.- Zur Soziodynamik des transsexuellen Empfindens.- Gender Blending.- Die Medikalisierung des „Gender Blending“.- Gesellschaftspolitische Aspekte des „Gender Blending“.- Ein Paradigmenwechsel?.- 4.4 Schlussfolgerungen für die Praxis.- Literatur.
Prof. Dr. Uwe Hartmann hat seit 1993 den Lehrstuhl für Nanostrukturforschung in der Fachrichtung Experimentalphysik der Universität des Saarlandes inne. 1998 erhielt er für seine Arbeiten in der Nanostrukturforschung den Philip Morris-Forschungspreis. 2006 wurde er zum Honorarprofessor an der Fudan-Universität in Shanghai ernannt.
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