ISBN-13: 9783484220652 / Angielski / Twarda / 2005 / 326 str.
Eine auffallige Eigenschaft polemischer Auseinandersetzungen ist ihr hoher Grad an Metakommunikation, die von den Beteiligten vordringlich als Streit uber das (negativ zu bewertende) gegnerische und das (positiv zu bewertende) eigene Streitverhalten inszeniert wird. Die Erscheinungsformen dieses "Streits auf zweiter Ebene," seine Funktionen im Rahmen der Ziele des Polemikers und besonders seine normativen Grundlagen werden in der Arbeit beschrieben bzw. aus den metakommunikativen Auerungen der Streitgegner rekonstruiert. Diese Auerungen stammen aus einem Korpus von ca. 250 polemischen Texten, die zwischen der Mitte des 18. und dem Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland erschienen sind. Die Analyse fordert einen im Zeitraum der Untersuchung relativ stabilen Kanon normativ gestutzter Erwartungen zu Tage, an denen gemessen das kommunikative Verhalten des Polemikers einer negativen Bewertung verfallt. Zusammengenommen stellen sie auch eine Explikation der negativen Konnotation dar, die mit dem Begriff des Polemischen - zumindest in einer der heutigen Gebrauchsweisen des Wortes - konventionalisiert verbunden ist.