ISBN-13: 9783640399352 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 88 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, HAWK Hochschule fur angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Gottingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die uns vertraute traditionelle Kernfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und mindes-tens einem Kind, hat Konkurrenz bekommen von einem Modell, das viele verschie-dene Namen tragt: Stieffamilie, Folgefamilie, Legofamilie oder Patchworkfamilie. Nach Schatzungen gibt es in Deutschland mittlerweile 2,6 Millionen solcher Famili-ensysteme, was ungefahr jedem 5. Haushalt entspricht und zahlenmaig nur noch von der Kernfamilie sowie der Ein-Elternfamilie ubertroffen wird. Eine Erfindung der Neuzeit sind Stieffamilien dennoch nicht. Aufgrund der hohen Wochenbettsterblichkeit und infolge von Kriegen waren sie in fruheren Zeiten eben-so verbreitet, sodass nach dem Zweiten Weltkrieg etwa ein Viertel der Kinder eine neue Partnerschaft eines Elternteils erlebte. Geandert haben sich allerdings die Ent-stehungshintergrunde, denn wahrend Stieffamilien bis in das 20. Jahrhundert in der Regel eine durch Schicksalsschlage erzwungene Lebensform darstellten, um das wirtschaftliche Uberleben der Familie zu sichern, werden sie heute frei gewahlt und entstehen meist nach einer Scheidung oder Trennung. Nur in 6 % der Falle geht der Grundung einer Stieffamilie der Tod eines Ehepartners beziehungsweise Elternteils voraus, wahrend in rund 88 % eine Trennung und in 8 % eine nichteheliche Geburt ursachlich fur die Entstehung des neuen Familiensystems sind.