ISBN-13: 9783531151717 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 232 str.
The outstanding fact of modern society is the growth of great cities" (Burgess 1984: 47). Wachstum galt mit der Herausbildung der modernen (Industrie-) Grossstadt, die sich im Gefolge gewaltiger Bevolkerungsumschichtungen vom Land zur Stadt Ende des 19. Jahrhunderts formierte, als universalisierbares Muster der Stadt entwicklung (Haussermann/Siebel 1987: 7). Aufgrund der massenhaften Ansied- lung von Industrien und Einwohnern dehnten sich viele Stadte bald weit uber ihre ursprunglichen Grenzen aus, um dem wachsenden Flachenbedarf gerecht zu werden. Der Stadtentwicklungspolitik und -planung kam die Aufgabe zu, die demographischen und okonomischen Wachstumsprozesse in geordnete Bahnen zu lenken sowie sie sozial- und raumvertraglich abzufedern: Samtliche Mass nahmen, Instrumente und Strategien der Stadtentwicklungspolitik sind seitdem auf die Steuerung von Wachstumsprozessen ausgerichtet. Mittlerweile schrumpfen zahlreiche Stadte, das heisst, sie verlieren sowohl Einwohner als auch Arbeitsplatze. Diese Prozesse konzentrierten sich in den 1970er und 1980er Jahren in Westdeutschland in den altindustrialisierten Stad ten, deren okonomische Basis auf die klassischen Hochindustriesektoren wie Bergbau, Kohle, Stahl oder Schiffsbau ausgerichtet waren (vgl. Berg/Drewett/ Klaassen/Rossi/Vijverberg 1982; Friedrichs 1990; Friedrichs/Haussermann/Siebel 1986a; Haussermann/Siebel 1986, 1987, 1988; Stoleru 2001). Da das Schrump fen strukturell bedingt ist, sind die Stadte bis heute damit konfrontiert. In ost deutschen Stadten wird die Schrumpfung seit Mitte der 1990er Jahre besonders deutlich, denn hier leiden fast alle Stadte unter dramatischen Einwohner- und Arbeitsplatzverlusten - eine Entwicklung, deren Folgen sich in einem massen haften Wohnungsleerstand manifestieren (vgl. u. a."