Der historische und politische Kontext der Stadterneuerung - Stadterneuerung unter veränderten Bedingungen - Prenzlauer Berg im Vergleich - Der Wandel im Bezirk Prenzlauer Berg - Eigentümerstruktur und Investitionsbedingungen - Neue Formen staatlicher Steuerung - Die Beteiligung der Bewohner - Aushandlungsprozesse bei Wohnungsmodernisierungen - Wandel ohne Verdrängung?
Dr. Hartmut Häußermann, Professor am Institut für Sozialwissenschaften, Stadt- und Regionalsoziologie, Humboldt-Universität zu Berlin; Andrej Holm, Diplom-Sozialwissenschaftler, Doktorand, Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin; Daniela Zunzer, Historikerin M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Das Buch beschreibt exemplarisch den sozialen Wandel in einem Altbaugebiet im Osten von Berlin (Prenzlauer Berg), untersucht die Veränderungen in der Stadterneuerungspolitik nach der Wende und analysiert die Möglichkeiten zur Mitbestimmung durch die Bewohner. Klassische Stadterneuerung findet seit der Wiedervereinigung in Deutschland vor allem in den neuen Bundesländern statt - und dort unter anderen Bedingungen als früher im Westen: der Erneuerungsbedarf ist ungleich größer, und die finanziellen Mittel der Städte sind erheblich knapper. Dieses Dilemma führt dazu, den privaten Eigentümern eine wichtigere Rolle in der Erneuerung zuzuweisen, die politische Steuerung zieht sich auf eher indirekte Instrumente zurück. Durch den Restitutionsprozess hat sich aber die Eigentümerstruktur in kurzer Zeit erheblich verändert, Abschreibungsinteressen stehen bei Investitionsentscheidungen im Vordergrund. Ob es unter diesen Umständen gelingen kann, die soziale Zusammensetzung der Bewohnerschaft in Sanierungsgebieten zu bewahren, ist eine der zentralen Fragen des Buches.