"Im ersten und im zweiten Band dieser überaus instruktiven politik- und sozialwissenschaftlichen Untersuchung der geschichtlichen Entwicklung der staatlichen Sozialpolitik in Deutschland wird aus der Sicht des Autors der 'verwickelte Prozess der Sozialstaatsgenese' von den Urpsürngen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aufgezeigt und erklärend erläutert. Beide Bände zeichnen sich durch sorgfältig gearbeitete Literatur- und Quellenhinweise aus. [...] Diese zwei Bände Geschichte der Sozialpolitik von Reidegeld sind nicht nur Studierenden, sondern auch sozialpolitisch Interessierten in Politik, Wirtschaft und Verbänden als Lektüre sehr zu empfehlen." ZAR - Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, 04/2007
Einleitung - Staatliche Sozialpolitik in der Weimarer Republik (1919-1930) - Die Krise der „alten“ und die Wegbereiter der „neuen Sozialpolitik“ - Staatliche Sozialpolitik im „Dritten Reich“ - Rückblick und Ausdeutung - Quellen- und Literaturverzeichnis - Personenregister
Dr. Eckart Reidegeld ist Professor für Sozialadministration und Politikwissenschaft an der Fachhochschule Dortmund.
Der erste Weltkrieg unterbricht die "ruhige" Fortentwicklung und Differenzierung der staatlichen Sozialpolitik des Kaiserreiches. Er bereitet gleichzeitig den Übergang von der "obrigkeitsstaatlichen" zur "demokratischen Sozialpolitik" der Weimarer Republik vor. Die Demokratisierung und der rasche Ausbau der staatlichen Sozialpolitik vollziehen sich vor revolutionärem Hintergrund. Die Darstellung und Analyse dieser Zusammenhänge stehen am Anfang dieses zweiten Bandes zur Sozialstaatsgeschichte. Die Inflation, die "goldenen zwanziger Jahre" und die katastrophale, Staat und Gesellschaft erschütternde Weltwirtschaftskrise haben tief greifende Folgen für die staatliche Sozialpolitik. Diese Entwicklungen und die "völkische Sozialpolitik" im "Dritten Reich" sind die weiteren thematischen Schwerpunkte.