ISBN-13: 9783531125473 / Niemiecki / Miękka / 1994 / 255 str.
Diese Arbeit ist die leicht uberarbeitete Fassung meiner Heidelberger Habilita- tionsschrift. In ihr geht es um die Regeln, die die Beziehungen zwischen staatli- chen Stellen, Arbeitgebern und Gewerkschaften normieren und um die Be- dingungen, unter denen eine Veranderung dieser Regeln stattfindet. Das empiri- sche Material der Untersuchung stammt aus 21 Landern und einem Zeitraum, der mit der erstmaligen Regelung kollektiver industrieller Arbeitsbeziehungen beginnt und 1990 endet. Die Studie hat ein doppeltes Ziel. In analytischer Hinsicht sollen fur den Be- reich der Arbeitsbeziehungen Voraussetzungen und Hindernisse von institutionel- len Reformen in demokratischen und wirtschaftlich hochentwickelten kapitalisti- schen Lander identifiziert werden. Bei der Behandlung dieses Themas wurde in fruheren Analysen staatlicher Tatigkeiten haufig mit einfachen Linearitatsannah- men gearbeitet: Je groer beispielsweise ein okonomischer oder sozialer Problem- druck sei oder je starker die politische Linke oder Rechte sei, desto mehr von einer spezifischen staatlichen Tatigkeit sei zu erwarten. Zu Recht sind diese Annahmen kritisiert worden. Die Alternativen, die die Kritiker vorschlugen, uberzeugen frei- lich auch nicht jeden: Sie bedeuten entweder den Verzicht auf jegliche Generalisie- rung und den Ruckzug auf die Beschreibung und Analyse des historischen Falles in seiner Einmaligkeit oder den Aufbau hochabstrakter Theoriegebaude, die sich der empirischen Uberprufung fast ganzlich entziehen. Diese Arbeit hat sich fur mich gelohnt, wenn es mir gelungen sein sollte, plausibel zu machen, da es zwi- schen diesen Extremen noch einen theoretisch und empirisch sinnvollen Mittelweg gibt. Die Voraussetzung zur Verwirklichung des analytischen Zieles ist der Aufbau einer Sammlung qualitativer Daten zum Gegenstandsbereich.