ISBN-13: 9783110240870 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 233 str.
Mit dem Prozess der Christianisierung entstand im Romischen Reich eine neue Art der gewaltsamen Auseinandersetzung: das religios motivierte Vorgehen gegen Orte, Objekte oder Personen. Die radikalste Form dieser Aggression wandte sich gegen Heiligtumer des religiosen Gegners - Tempel, Synagogen oder Kirchengebaude. Die Folgen waren einschneidend: Der Angriff auf Kultorte forderte den Einsatz aller Institutionen des Reiches, vom Kaiser bis zu den stadtischen Eliten. Mit der Machtverschiebung auf lokaler Ebene gelang es Bischofen und religiosen Charismatikern, sich neben der Administration als neue Autoritaten zu etablieren. Die Beitrage analysieren die Perspektive des Imperiums und seiner Institutionen auf das Phanomen der religiosen Gewalt und das gewaltsame Vorgehen gegen Kultorte. Die Rolle der Gesetzgebung und das Verhaltnis der Ebenen der kaiserlichen Verwaltung zueinander werden ebenso untersucht wie die Beziehung der staatlichen Institutionen zu den sich neu strukturierenden regionalen und lokalen Offentlichkeiten. Zudem werden Handlungsspielraume auf regionaler und lokaler Ebene im Kontext der Erlasse und Gesetze bestimmt. Auf der Basis lokaler Fallstudien werden grundlegende Konfliktkonstellationen erortert und jene Institutionen und Gruppen untersucht, welche die Konstellationen und Verlaufsformen der Konflikte mageblich bestimmten.