ISBN-13: 9783897714250 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 296 str.
ISBN-13: 9783897714250 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 296 str.
Lässt sich die Debatte um postkoloniale Kritik auf den deutschen Kontext anwenden oder ist sie schlicht irrelevant?
Diese Frage wird im vorliegenden Band durchaus uneinheitlich beantwortet. Neben Texten, die versuchen, Konzepte postkolonialer Diskurse umzusetzen, finden sich auch Texte, die den Rahmen postkolonialer Theoriebildung teilweise oder insgesamt in Frage stellen und überschreiten. Insofern stellt dieser Band keine einheitliche Stellungnahme zur postkolonialen Theorie dar, sondern gibt einen Einblick in die Bandbreite der Diskussionen und Praxen um Postkolonialität im deutschsprachigen Kontext. Vor allem beleuchtet der Band aber die Auswirkungen, die postkoloniale Konzepte für das Verständnis und die Transformation der Realität von MigrantInnen und Angehörigen von Minderheiten im Post-Wiedervereinigungs-Deutschland haben - einer Realität, die durch die massive Zunahme rassistischer und antisemitischer Gewaltbereitschaft in einer postnationalsozialistischen Gesellschaft geprägt ist. Wie kann dieser Kontext mit den verschiedenen Konzepten des Baukastens postkolonialer Theorie verstanden werden? Inwieweit greifen diese Konzepte überhaupt? Inwieweit überschneiden, bzw. unterscheiden sich die Anwendungsgebiete dieser Konzepte von jenen der Post-Holocaust -Forschung?
Mit Beiträgen von Patricia Alleyne-Dettmers, Maria do Mar Castro Varela, Luzenir Caixeta, Nikita Dhawan, Fatima El Tayeb, Umut Erel, Grada Ferreira, Cathy S. Gelbin, Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Anil K. Jain, Kien Nghi Ha, Annette Seidel-Arpaci, Hito Steyerl , Shirley Tate und Tanya Ury.
Zu den einzelnen Beiträgen:Encarnación Gutiérrez Rodríguez: Postkoloniale Kritik und Repräsentation im deutschen KontextIn diesem Vortrag geht es darum, feministische Theorie und Postkoloniale Kritik in ein Verhaeltnis zu setzen. Feministische Konzeptionen von Subjektivitaet und der Konstruktion von Differenz koennen anhand ihrer eigenen Ausschlussmuster sowie anhand der Diversitaet ethnisierter Subjektpositionen entwickelt werden. Diese Ansaetze werden jedoch marginalisiert. Dies ist ein Effekt des geopolitischen Kontextes der Wissensproduktion. Gender kann daher nicht ohne eine geographische und politische Dimension gedacht werden.Hito Steyerl: Can the Subaltern speak German? Postkoloniale Kritik im deutschen Kontext.Der Titel dieses Vortrags bezieht sich explizit auf einen sehr bekannten Text, naemlich den Text "Can the Subaltern speak?" von Gayatri Chakravorty Spivak. In diesem Text geht es darum, wie epistemische Gewalt von Diskursen das koloniale Subjekt als "Anderes" konstituiert. Daraus ergibt sich eine Hierarchie der Wissensproduktion, die bestimmte Formen von Wissen disqualifiziert, mundtot macht und dominante Formen von Wissen reproduziert. Dieser Vorgang der Ausblendung wird mit der Formel: "The subaltern can not speak" bezeichnet, denn "selbst wenn er/sie mit aller Kraft und Gewalt versucht zu sprechen kann sie sich nicht verstaendlich machen." Es ist also nicht das Sprechen der Subalternen, das verhindert werden kann, sondern hauptsaechlich dessen Rezeption. Meine Frage: "Can the Subaltern speak German?" richtet sich auf ein spezifisches Phaenomen. Wie ist die Rezeption, aber auch die Produktion spezifischer postkolonialer Theorie im deutschen Kontext beschaffen? Postkoloniale Kritik bezeichnet zwar laut Ruth Frankenberg und Lata Mani, eine spezifische "conjuncture" gesellschaftlicher Kraftfelder, das heisst ein spezifisch situiertes Machtverhaeltnis. Dennoch wird davon ausgegangen, dass dieses Machtverhaeltnis in Deutschland nicht existiere oder irrelevant sei. In der deutschsprachigen Rezeption reproduziert sich somit exakt jenes Phaenomen der Hierarchisierung von Wissensproduktionen, das von Spivak beschrieben wurde. Die Stelle der Subalternen wird dabei von verschiedenen Minderheiten besetzt, etwa "Gastarbeitern" oder Migranten, die sozusagen innerhalb des Diskursfeldes "postkoloniale Theorie" als Subalterne ausgeblendet oder abgewertet werden. Es ist, analog zu Spivaks Beispiel nicht etwa so, dass sie sich nicht artikulieren, aber die diskursiven Bedingungen fuer die Rezeption dieser Artikulationen werfen die Frage auf: Can the Subaltern speak German?Kien Nghi Ha: Die kolonialen Muster deutscher ArbeitsmigrationspolitikDie dominante und wissenschaftlich tradierte Version der Geschichte deutscher Arbeitsmigrationspolitik ist die Geschichte einer sekundären Kolonialisierung, die durch Erinnerungsabwehr und Entproblematisierung ihre Strukturen zu verleugnen versucht. Gerade in der heutigen Debatte ist es notwendig, die Zusammenhänge zwischen nationalökonomischen Rassismus, innere Kolonialisierung und Prozessen der ethnisierten Arbeitsteilung und Marginalisierung im 'inneren Ausland' zu verstehen. In der Funktion als billige "industrielle Reservearmee", im "Inländerprimat", in der dauerhaften Struktur der gesellschaftlichen Unterschichtung, in der Verweigerung staatsbürgerlicher Rechte und in der auf Diskriminierung beruhenden Ausländerpolitik werden historische und koloniale Muster einer Politik sichtbar, die auf Konzepte aus der Zeit des "Imperial Germany" basieren. Das bestimmende Element in der deutschen Migrationspolitik sind zweifellos sog. Nationalinteressen, während die Bedürfnisse und Rechte der Migrierten, die infolge rassistischer Diskurse als Arbeitsobjekte verdinglicht und als Rechtssubjekte nur rudimentär anerkannt wurden und werden, kaum oder gar keine Rolle spielen. Rechtlich, sozial und politisch sollten ArbeitsmigrantInnen als Menschen zweiter Klasse ohne Chancengleichheit und gleiche Rechte bleiben. Diese strukturellen Verhältnisse können als Machteffekte eines intern wirkenden Sozialimperialismus analysiert werden. Fatima el Tayeb, Historikerin, Amsterdam: Begrenzte Horizonte: Queer identity und Festung EuropaZu den Erkenntnissen der postcolonial studies, die sich im letzten Jahrzehnt nahezu als Gemeinplatz durchgesetzt haben, gehört jene von der Interdependenz der Konzepte von "Rasse" und Geschlecht, der Unmöglichkeit eines ohne das andere adäquat zu analysieren. Auch im deutschen akademischen Diskurs wird dieser Ansatz weitestgehend anerkannt - mit einer wichtigen Ausnahme: der Analyse der deutschen Gesellschaft selbst. Hier dominiert nach wie vor die Überzeugung, "Rasse" sei ein Konzept, das im deutschen Kontext (mit Ausnahme der Jahre 1933-45) irrelevant sei und so guten Gewissens außer acht gelassen werden könne. Der Aufsatz will anhand des Beispiels queer identity aufzeigen, daß diese Annahme falsch ist und sowohl verhindert, dass Ansätze der postcolonial studies fruchtbar auf die deutsche politische Praxis angewandt als auch, daß in Deutschland innovative Beiträge zu deren Theorie geleistet werden. Das Beispiel queer identity wurde gewählt, da sich zum einen die queer theory besonders intensiv mit der Verknüpfung von race und gender auseinandersetzt; die selektive Rezeption hier also besonders deutlich aufgezeigt werden kann und zum anderen die Theorie eng mit einer politischen Praxis verbunden ist, die sich in Deutschland immer ausschließlicher auf Assimilation von weißen Lesben und Schwulen in ein europäisches System richtet, dessen Ausgrenzungspraktiken wiederum immerdeutlicher auf "rassischen" Kriterien beruhen.Cathy Gelbin, Germanistin, University of Manchester. Tanya Ury ,Künstlerin,Köln: Jüdische Identität in der Zweiten Generation: Zwei Vorträge zur KunstTanya Ury: Insensed. Dia-Vortrag aus der Fotoserie HERMES INSENSED (2001) Cathy Gelbin: Über GOLDEN SHOWERS. Eine Multimedia-InstallationDie Vortraege über die jüdische Performance-Künstlerin Tanya Ury untersuchen die Funktion sekundärer Holocaust-Bilder aus der Massenkultur nach 1945 für die Herausbildung eines jüdischen Selbstverständnis nach 1945. Von der Rolle des Körpers in der Performance-Kunst ausgehend beschäftige ich mich mit Urys Performanz von mit deutscher und jüdischer Geschichte verbundenen Symbolen, durch die die Künstlerin dichotomisierte Identitäten in kathartischer Weise aufzubrechen sucht.Shirley Tate (Institut für Soziologie, Universität Lancaster): 'Black Community', Interstitiality, GovernmentalityDieser Text setzt sich mit den folgenden von Homi Bhabha (1994a: 231) formulierten Fragen auseinander: "Gibt es eine Dichtung der Gemeinschaft im Zwischenraum? Wie nennt sie sich selbst, wie stellt sie ihre Vertretung dar?" Diese Fragen sind von Aktualität geprägt, da derzeitig von den Schwarzen in Gross-Britannien gefordert wird eine britische Utopie einer Gemeinschaft innerhalb einer Gemeinschaft zu leben. Hier werden allein drei verschiedene Bedeutungen von Gemeinschaft deutlich. Zunächst das andauernde Ideal des Multikulturalismus innerhalb der Gemeinschaft der Farbigen und der ethnischen Minoritäten. Zum zweiten, auf der Ebene der Nation, Britannien als eine Gemeinschaft gemeinsamer nationaler Interessen, während die Gesellschaft an sich auf rassenbezogenen Ungleichheiten beruht. Als drittes bietet der Begriff Gemeinschaft die Möglichkeit einer "mainstream", staatlich tolerierten, Bindestrich-britisch hybriden Identät.Der Beitrag beleuchtet den Begriff der Gouvernementalität auf staatlicher und kommunaler Ebene, von denen eine Notwendigkeit einer Gemeinschaft innerhalb der Gemeinschaft der britischen Nation gefordert wird. Es wird jedoch die Möglichkeit einer Nischengemeinschaft innerhalb der Farbigkeit selbst ausgeschlossen. Dieser Zwischenraum innerhalb der farbigen Gemeinschaft selbst ist jedoch Inhalt dieses Beitrags und soll anhand der folgenden Fragen aufgezeigt werden: Was kann der Begriff Gemeinschaft bedeuten, wenn farbige Männer und Frauen behaupten, dass es keine Gemeinschaft mehr gibt? Was könnte "farbige Gemeinschaft" für diejenigen bedeuten, denen ihr Platz darin durch ausschließende Praktiken farbiger Politiken verwehrt bleibt? Welches sind die Grenzen von Gouvernementalität und der Gemeinschaft des Zwischenraumes in der "Blackness" selbst? Unter welchen Bedingungen kann eine Wiederherstellung farbiger Gemeinschaft erfolgen?Anil K. Jain, Soziologe, Muenchen: Differenzen der DifferenzDie veränderte Konstruktion von Andersheit als Reaktion auf die post-fordistische Ökonomie des globalen Kapitalismus.Wir erleben derzeit einen historischen Wandel, eine Umkehrung des Verhältnisses von Identität und Alterität, Zentrum und Peripherie: Viele Konzepte, die 'ursprünglich' eher an Andersheit und Marginalität geknüpft waren, wie etwa Ambiguität, werden nun zu 'zentralen' Kategorien, und der Diskurs der Differenz selbst wird zu einen 'Dispositiv' einer repressiven Macht-Struktur, die (das Andere) beherrscht und ausschließt. Diese neue Wertschätzung von Differenz ist eine Konsequenz der neuen Regime der Wertschöpfung in der post_fordistischen Ökonomie des globalen Kapitalismus, die wesentlich auf der Ausbeutung von räumlichen und kulturell_ästhetischen Differenzen beruhen. Es erscheint offensichtlich, dass die veränderte Konstruktion von Andersheit auch die Hierarchie von Differenz wesentlich beeinflußt: (kulturelle) Differenz gilt als (soziales) Kapital, fixierte Identitäten dagegen erscheinen als antiquiert und dysfunktional. Die neue Elite imaginiert sich folglich als post_humane chimärische 'Cyborgs' (Haraway) oder als 'Quasi_Subjekte' (Beck) etc., während diejenigen, die sich dem neuen Regime der Differenz nicht anpassen (können) und auf Identität beharren, diskriminiert und ausgeschlossen werden. Anhand von allgemeinen Hintergrundinformationen durch teilnehmende Beobachtung, aber auch mittels Ton- und Bildmaterial wird versucht werden, die obigen Thesen exemplarisch anhand von zwei Beispielen 'hybrider' Party_Kultur zu veranschaulichen. 'Munich Masala' und die 'Aatma Lounge' sind zwei regelmäßig stattfindende Party_Events in München, bei denen Fusion-Musik mit asiatischen und orientalischen Einflüssen gespielt wird.Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Raum- und Zeitstrukturen, aber auch auf Momente schichtspezifischer, ethnischer, geschlechtsspezifischer und ästhetischer Differenzierung geworfen.Erdal Kaynar [Berlin]: substitution of racism - Zum Rassismus im MultikulturalismusNach Alain de Benoist, einem der Haupttheoretiker der Neuen Rechten in Frankreich, sind die wahren RassistInnen jene, die ständig das Gespräch um Rassismus wachhalten. Denn von "Rasse" spricht ja tatsächlich kaum noch jemand. Aber wer gemeint hat, mit dem Begriff der Rasse werde auch der Rassismus untergehen hat sich geirrt. Vielmehr stehen wir einem Neo-Rassismus gegenüber, der sich an dem festmacht, was früher Hauptargument des Antirassismus war: kulturelle Differenz. Nicht nur deutet das auf eine Veränderung im Verhältnis des westlichen Subjekts mit seinen "Anderen" hin, sondern zwingt dazu Diskurse um "kulturelle Vielfalt" genauer zu betrachten.Sedef Gümen (Fachbereich Sozialwissenschaften, Universität Hildesheim):"Bildungsungleichheit und Bilder von Fremden im Kontext von Migration" Im Text wird die Frage nach der diskursiven Produktion von Bildern von Fremden in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte um Schule und Kinder mit Ausländer- bzw. Migrationsstatus gestellt. Argumentiert wird, dass das Thema des schulischens Versagen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem immer ein diskursiver Treffpunkt der Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft war. Dieses Thema ist ein wirkungsmächtiger Ort, wo Bilder von Fremden konstruiert werden, die wiederum - so meine These - eine markante Auswirkung auf die Zugangschancen von Personengruppen mit Ausländer- und Fremdenstatus zu gesellschaftlichen Ressourcen und Positionen haben. Im weiteren wird die These aufgestellt, dass im Rahmen der Thematisierung von Bildung im Kontext von Migration ein seltsamer Zusammenhang zwischen Forschung bzw. dem Schaffen von Wissen, von Bildern von Personen mit Ausländer- und Fremdenstatus, also die Produktion von Wissen darüber, "was/wer/wie diese Fremde sind und wie sie leben" (Armin Nassehi), und von Gesellschaftspolitik besteht. Dieser Zusammenhang scheint sichtbarer oder bedeutsamer zu sein während Krisenzeiten oder Zeiten der Hochpolitisierung von Bildung, wie heute. Maria do Mar Castro Varela (Professorin für Queer und Gender Studies an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin) und Nikita Dhawan (Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender/Postkoloniale Studien an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main): Sehnsucht und Schweigen - Migration utopisch betrachtetDer Text setzt sich auseinander mit dem Prozess der Subjektivierung innerhalb deklarierter Widerstandsräume. Fragen denen wir dabei nachgehen sind etwa: Wer ist das Subjekt des Widerstands? Wer ist radikal genug, um als solches zu gelten? Wer ist erlaubt die Subjekte des Widerstands zu kritisieren? Wer wird dabei vergessen? Wer zum Schweigen gebracht? Es geht damit auch um Widerstandsstrategien und die damit zusammenhängende problematisierende Sicht auf die Analyse bestehender Machtdynamiken und Herrschaftssysteme.Patricia T. Alleyne-Dettmers (Kulturanthropologin, Institut für Soziologie, Universität Hamburg): "Freeing-up" colonial's children: Gender & Moko Jumbie (Stilt) dancing in Carnival Dieser Beitrag beruht auf einer Fallstudie des zeitgemäßen Kinder-Karnevals, wie er auf den Strassen der Städte Port-of-Spain, Trinidad und Tobago stattfindet. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Durchführung innerhalb des Kontexts des Genre Karneval selbst. Es geht dabei speziell um die Themen der Maskeraden, welche im Tanz und in "mas" (nicht vorgeschriebene Kostümierung) dargestellt und porträtiert werden. Untersucht wird eine Moko Jumbie Band, welche auf dem Kinder-Karneval auftrat. Mithilfe dieser Gruppe wird aufgezeigt wie Designer des Kinder-Karnevals innerhalb der Grenzen einer Gesellschaft, die vom Kolonialismus traumatisiert ist, die Geschichte des Karnevals und damit auch die Geschichte der Insel präsentieren und repräsentieren.Luzenir Caixeta: Anthropophagischer ProtagonismusDie Praxis als feministische Migrantinnen besteht als Umkehrung der von System assignierte/vorbestimmte Opferrolle. Um sich als Protagonistinnen sichtbar zu machen, verwendet die Migrantinnen-Selbstorganisation MAIZ in Österreich den Begriff Antropophagie, der im Zusammenhang mit einer ästhetischen und ethischen Handlung steht (in eine Revision der Lateinamerikanische Avantgarde - Modernismus in Brasilien - am Anfang der 1900) und im Sinn der dekonstruktiven Perspektive der postkolonialen Kritik von Spivak geht. Kulturarbeit als Möglichkeit der kulturellen Betätigung von Migrantinnen abseits der gewöhnlichen Aufforderung, als Botschafterinnen exotischer kultureller Formen zu fungieren. Eine Kulturarbeit als Ort der Kultur und der Politisierung der Kultur, als Ort des Widerstands. Ort der Veränderung des eurozentrischen Blicks. "Wir fressen euch schon seit langer Zeit. Jetzt seit ihr dran!"Grada Ferreira: Placing the Black, (De)Colonizing the Self. EVERYDAY RACISM, 'RACE' AND GENDER "Once I was coming home (.) and two boys of the neighborhood stopped me and said: "Where are you from? You can't pass until you tell us where you from". They were threatening me.That was an important experience of racism for me, I can say. I think they were jealous that I was not poor, but Black. I was Black, and apparently living as good as, or even better than them.".Alicia's words speak of what I call Placing the Black. She describes a scene in a postcolonial space, where Blacks are constantly being reminded of their place as outsiders and as subordinated Others. In the eyes of those White boys Alicia is transgressing this Colonial scheme, by having access to the nation, space and the goods which usually only Whites have. Black but not poor; national but not White, indicates the lost of a Colonial order which no longer guarantees Whites' absolute privileges and control over the Black subject. To Alicia, however, this is an act of violence which places her as Other.In this article I explore everyday racism as the continuity of Colonial violence. In other words, everyday racism as the restaging of Colonial scenes, which do naturally fixe the Black subjects in discourses of inferiority and alienation. I will present eight episodes of racism told by Black women, taking into account the impact of gender. In focus are the experienced reality of gendered racism narrated by African descendant women and the experience of becoming racialized in a postcolonial White dominated society. The women recall their biography within racism, through the narrative of real-life experiences.
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