ISBN-13: 9783484304710 / Niemiecki / Twarda / 2003 / 254 str.
ISBN-13: 9783484304710 / Niemiecki / Twarda / 2003 / 254 str.
Idiome stellen im Rahmen der generativen Grammatik einen problematischen Untersuchungsgegenstand dar. Sie werden dort als nichtkompositionelle Einheiten beschrieben, deren figurative Bedeutung nicht aus den Bedeutungen der einzelnen Konstituenten hervorgeht. Das vorliegende Buch zeigt, warum diese Annahme zu einseitig ist und verdeutlicht, da das psycholinguistische Konstrukt der Dekomponierbarkeit besser geeignet ist, die Eigenschaften von Idiomen adaquat zu beschreiben und zu erklaren. Es werden zwei psycholinguistische Untersuchungen vorgestellt, in denen Urteile deutscher Muttersprachler zur Dekomponierbarkeit englischer Idiome erhoben und mit Urteilen englischer Muttersprachler verglichen werden. Zur Erklarung der Befunde wird ein Modell der dualen Idiomreprasentation formuliert, das auer der lexikalischen auch die konzeptuelle Ebene berucksichtigt. Es wird postuliert, da der Dekompositionsstatus und die Frequenz eines Idioms die Art der mentalen Reprasentation determinieren. Nichtdekomponierbare Idiome mussen, frequente dekomponierbare Idiome konnen sogenannte Idiomeintrage ausbilden. Dekomponierbare Idiome konnen jedoch auch uber die lexikalischen Eintrage der einzelnen Konstituenten verarbeitet werden, wenn zusatzlich die konzeptuelle Ebene aktiviert wird. Das Modell ermoglicht es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des L1- und L2-Lexikons in einem theoretischen Rahmen zu integrieren.