ISBN-13: 9783668240773 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Franzosisch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Universitat Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Ab dem 13. Jahrhundert dringt das Franzosische aus sprachhistorischer Sicht in immer mehr literarische Traditionen vor. Erstmals stammen literarische Werke nun auch aus dem Umfeld des Burgertums, so etwa die Gattung der derb-realsatirischen Fabliaux, welche in dieser Arbeit Gegenstand der Analyse ist. Im Hinblick darauf soll zunachst der altfranzosische Spielmann und mittelalterliche Fabliau-Dichter Jean Bodel (1165-1209) vorgestellt werden. Daraufhin folgt einerseits der Versuch die Gattung des Fabliau historisch einzuordnen und andererseits wird dessen Ursprung in Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich zur Gattung der Fabel herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang soll bei der Betrachtung der Gattung des Fabliau ebenfalls geklart werden, welche Rolle der Autor Jean Bodel hierbei einnimmt. Da das Franzoische als Dialekt der Ile de France und Grundlage des heutigen Franzosisch sich ab dem 13. Jahrhundert in Frankreich als Nationalsprache durchsetzen konnte, existierten lange Zeit relativ eigenstandige Dialekte. Hierzu gehort unter anderem der pikardische Dialektraum, in dem Jean Bodels kurzeste Skripta -Brunain, la vache au pretre- entstanden ist. Zu vermuten ist, dass diese am Anfang des 13. Jahrhunderts geschrieben wurde, wodurch sich anhand der zeitlichen Einordnung vorab schlieen lasst, dass das Fabliau in der Epoche des Altfranzosischen, von ca. 842-1350, entstanden ist. Nach einer kurzen Vorstellung der Periodisierung der franzosischen Sprachgeschichte, soll der Aufbau des Fabliau und dessen inhaltliche Zusammenfassung ausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt schlielich eine detaillierte Analyse des Fabliau -Brunain, la vache au pretre- auf der Sprachbeschreibungsebene. Hierbei wird die Weiterentwicklung der sprachlichen Phanomene vom Altfranzosischen zur neufranzosischen Entsprechung herausgearbeitet