ISBN-13: 9783656912880 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Volker, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Soziologie), Veranstaltung: Kultursoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das alltagliche Leben in der heutigen Zeit der Spatmoderne ist ein recht unsicheres und unbestandiges geworden. Einstmals stabile Institutionen werden durch unberechenbare Strome von Informationen, Ideen, Geldern und Menschen ersetzt. Kontinuierlich werden neue digitale Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt, die viele Prozesse gleichsam ort- und zeitlos werden lassen. Altbekannte Traditionen und Konventionen verlieren ihre Geltung. Es scheint, als ware man standiger Bewegung und Beschleunigung ausgesetzt. Das wirkt sich unverkennbar drastisch auf die Lebensfuhrung von Individuen in unserer westlichen Welt aus. Es scheint unmoglich, das eigene Leben langerfristig zu planen, denn Offenheit und Unbestimmtheit beschlagnahmen die Stelle einstmals fester Entwicklungsbahnen. Fur Georg Simmel, einen der Grundervater der Soziologie, ist dieser Zustand ganz klar ein Symptom des Zerfalls der Kultur. In solch einer komplexen Lebenssituation braucht das Individuum etwas, woran es festhalten kann. Die Religion liefert dafur oftmals einen Rahmen. Doch trotz zunehmender Entindividualisierung scheinen verschiedene Religionsstromungen das Individuum nicht locken zu konnen. Stattdessen gibt es einen stetigen Zuwachs spiritueller Bewegungen in allen Lebensbereichen, sei es Sport, Wohnen oder Ernahrung, zu verzeichnen. Yoga und Feng Shui sind nur zwei Beispiele fur die spirituelle Entdeckung der westlichen Gesellschaft. Ist die ansteigende Spiritualitat etwa ein Ausdruck der Krise unserer Kultur, wie Georg Simmel sie beschrieb? Ist Spiritualitat der neue Anhaltspunkt im Alltag der Menschen? Und stellt Spiritualitat vielleicht sogar eine neue Kategorie neben der Religion dar?