ISBN-13: 9783531181950 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 320 str.
ISBN-13: 9783531181950 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 320 str.
Akademische Ausgründungen (Spin-offs) sind auf Basis wissenschaftlicher Forschungsergebnisse gegründete Unternehmen und bieten ForscherInnen den Organisationsrahmen zur Generierung, Umwandlung und 'Nutzbarmachung' wissenschaftlicher Erkenntnisse, sind aber - so eine These der hier vorliegenden Untersuchung - an der Schnittstelle zweier unterschiedlicher Systemlogiken einem widersprüchlichen Anforderungs- bzw. Spannungsfeld ausgesetzt. Diese Widersprüchlichkeiten müssen in den Unternehmen nicht nur auf organisationaler Ebene durch die Etablierung entsprechender Strukturen und Routinen aufgefangen werden, sondern auch auf individueller Ebene von den jeweiligen UnternehmensgründerInnen und MitarbeiterInnen selbst gehandhabt oder aufgelöst werden. Bei der Betrachtung von Unternehmensgründungen durch WissenschaftlerInnen, welche vornehmlich in wissensintensiven Branchen und der Spitzen- und Hochtechnologie erfolgen, stellt sich damit die grundsätzliche Frage nach den Möglichkeiten und Formen der Generierung 'wahren' Wissen unter Marktbedingungen. Basierend auf Fallstudien lässt sich in den Spin-offs die Etablierung einer hybriden Forschungskultur beobachten. In den untersuchten Unternehmen sind sowohl auf der individuellen als auch auf der organisationalen Ebene Anzeichen für eine Vermischung von Werten, Prinzipien und Strukturen aus dem Wissenschaftssystem und dem Wirtschaftssystem hinsichtlich des Forschungshandelns und der Forschungsausrichtung auffindbar. Doch trotz z.T. erheblicher Modifikationen und strategischer Anpassungen des wissenschaftlichen Forschungshandelns an die Erfordernisse des Marktes, kann in den Spin-off-Unternehmen nach wie vor eine ausgeprägte 'Erfindungshoffnung' beobachtet werden.