ISBN-13: 9783668302464 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Freie Universitat Berlin (Germanistik), Veranstaltung: Antikenrezeption im DDR-Drama, Sprache: Deutsch, Abstract: Heiner Mullers Herakles 5 ist 1964/65 entstanden, in Anschlu an Philoktet (1964) und kurz vor seiner Odipus-Bearbeitung Odipus Tyrann (1965/66). Muller bezeichnet Herakles 5 als ein Satyrspiel zu Philoktet. Aus dieser Gattungszuweisung lat sich einiges uber den Deutungshorizont des Stuckes erschlieen, und ich mochte aus dieser Perspektive eine Lesart des Stuckes vornehmen. Somit soll zunachst die Gattung "Satyrspiel" in ihrem Spannungsverhaltnis zwischen Komodie und Tragodie betrachtet werden. Daraufhin folgt eine Lekture von Herakles 5, die sich an dem Umgang mit Widerspruchen orientiert. Abschlieend soll diese im Kontext der Satyrspielbezeichnung gedeutet werden, um zu erschlieen, wie Muller diese Gattung verwendet, bzw. warum Muller das Stuck als ein solches bezeichnet. Ich denke, da man eine andere Lesart gegen die meine verteidigen kann. Es geht mir hier nicht um das Widerlegen anderer Deutungsansatze. Vielmehr soll der Text, angeregt durch die Bezeichnung "Satyrspiel," aus einer bestimmten Perspektive betrachtet werden, so wie auch das Satyrspiel Elemente des Tragischen aus anderen Perspektiven darstellt. Dieses scheint mir, gerade fur Mullers Texte, legitim und konsequent; Muller verwies selbst immer auf die Vieldeutigkeit seiner Texte und nahm uber die Jahre immer wieder Umdeutungen seiner eigenen Texte vor. Das Beharren auf der einen Deutung ware fur Muller, der die Erfahrung einer "Unvereinbarkeit von Schreiben und Lesen" beschrieb und eine "Austreibung des Lesers aus dem Text" erdachte, unsinnig.