ISBN-13: 9783828883536 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 108 str.
Welche R ume ffnen sich, greift eine Autorin der Gegenwart auf den Mythos zur ck? Welche M glichkeiten, mit damaliger und heutiger Zeit umzugehen, er ffnen sich, wenn Figuren des kulturellen Ged chtnis wiederbelebt werden, um der Frage nach Selbst- und Fremdbestimmung, dem Widerstreit des Einzelnen mit sich selbst und der Gesellschaft nachzugehen? Sowohl in Kassandra als auch in Medea. Stimmen sucht Christa Wolf mit Hilfe des Mythos die Gr nde auszuloten, welche die beiden Frauenfiguren in ihre Negativschablonen pressten. Dabei setzt sie den der M ndlichkeit verpflichteten Mythos einer sich im Schriftlichen entfaltenden Literatur entgegen - einer Literatur, deren Niederschrift sich ber Jahrhunderte hinweg an einer von M nnern vorgegebenen, sthetischen Blickrichtung orientierte. Letztlich wird allerdings auch der Mythos selbst als in Machtstrukturen befangen entlarvt. M ndlichkeit und Schriftlichkeit einerseits sowie Wirklichkeit und M glichkeit andererseits bilden die Pfeiler, zwischen denen die vorliegende Studie die Auseinandersetzung Christa Wolfs mit Geschichte und ihrer Herausbildung in der narrativen berlieferung spannt. Entscheidende Impulse f r die Offenlegung der politischen Dimension der Wolfschen Texte verdankt die Studie den Analysen zweier zeitgen ssischer Philosophen: Michel Foucault (Heterotopie) und Giorgio Agamben (Homo sacer. Il potere sovrano e la nuda vita).