ISBN-13: 9783531215464 / Niemiecki / Miękka / 1982 / 315 str.
Wann und wo immer Wissenschaftler, Publizisten, Lehrer oder Er wachsenenpadagogen zusammenkommen, um uber die Behandlung und die Wahrnehmung des politischen und gesellschaftlichen Ge schehens in der Sowjetunion, den Staaten Osteuropas und der DDR in Wissenschaft, Massenmedien und der politischen Bildung zu dis kutieren, macht sich Unsicherheit breit. Selbstkritisch wird ange merkt, dass die eigenen Kenntnisse, trotz oft jahrelanger Beschaf tigung mit diesen Landern und ihren gesellschaftlichen Systemen, unzureichend sind. Freilich gibt es auch Zeitgenossen, die alles schon immer ganz gen au gewusst haben und die sich die Wirklich keit so "hinbiegen," dass sie in ihr tradiertes Interpretationsschema passt. Aber oft uberwiegt doch die Skepsis gegenuber den eigenen Erkenntnismoglichkeiten, vor allem aber der Fahigkeit, prognosti sche Aussagen zu machen. Wer hatte schon im Fruhsommer des Jahres 1980 die Vorstellung fur realistisch gehalten, dass es in Polen parteiunabhangige Gewerkschaften geben konnte, und wer wurde im Dezember 1980 eine Prognose uber den Ausgang dieses Experi mens wagen konnen. Dieses Beispiel verweist bereits auf drei zentrale Fragen jeder Analyse der sozialistischen Systeme: 1. Welche Merkmale sind typisch und unverzichtbar fur die poli tischen Systeme, die sich am Vorbild der Sowjetunion orien tieren und die sich als die einzig mogliche Form des Sozialis mus verstehen? 2. Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen historischen Er fahrungen, die nationalen Eigenheiten und die kulturellen Tradi tionen und wie pragen und modifizieren sie den allgemeinen systemspezifischen Entwicklungsproze