ISBN-13: 9783638746021 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 44 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: Sehr gut, Universitat Mannheim (Fakultat fur Sozialwissenschaften (Abteilung Zeitgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar Das internationale Machtesystem und der erste Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der "Burgfrieden," den die deutsche Sozialdemokratie am 4. August 1914 mit den burgerlichen und nationalen Kraften im Reich schloss, bildet eine Zasur in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte uberhaupt kooperiert die SPD als parteipolitische Tragerin der Arbeiterbewegung im Deutschen Reich mit genau den Kraften, welche sie noch vor wenigen Jahrzehnten auf das Scharfste bekampft hatten. Um so spannender ist naturlich die Frage, welche Ziele und Motive hinter dieser Kooperation standen. Diese Thematik wird, unter Beachtung des mundlichen Vortrags des Autors am 7.11.2001, im Folgenden erortert werden. Zur Strukturierung des Themas dient die Leitfrage: Warum stimmten die "vaterlandslosen Gesellen" (Wilhelm II.) der Bewilligung der Kriegskredite zu, obwohl das burgerlich-liberal-konservative Lager im Reichstag auch ohne die Sozialdemokraten die Stimmenmehrheit hatte liefern konnen? Die Hypothese hierfur lautet: Die SPD-Reichstagsfraktion stimmte am 4. August 1914 fur die Bewilligung der Kriegskredite ("Burgfrieden"), da sie im Falle einer Ablehnung die Rucknahme der seit 1881 erreichten sozialen Errungenschaften befurchtete. Dies ist eine These, die auch in der Literatur haufiger angetroffen wird . Diese Arbeit stellt jedoch die Behauptung auf, dass der o.a. Grund nebensachlich ist und andere, viel gewichtigere Faktoren die zentrale Rolle spielten. Es wird durch Quellenbelege und Erkenntnisse der Forschung bewiesen werden, dass die Hauptbeweggrunde einem komplexen innenpolitischen Kalkuldenken folgten, welches vor allem die demokratische Reform des preussischen Wahlrechts und die vollstandige Parlamentari"