ISBN-13: 9783638694452 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Religionswissenschaft), Veranstaltung: Heils- und Erlosungsvorstellungen in den Religionen, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Augustinus, der bedeutendste lateinische Kirchenvater, begann mit der Abfassung der Confessiones, seinem wohl bekanntesten Werk, zwei Jahre nach seiner Ordination zum Bischof. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Autobiographie, in welcher Fragen der Sunde, Erlosung und der Gnade Gottes die zentrale Stellung einnehmen. Augustinus zeichnet darin seine uber mehrere Stationen verlaufende Hinwendung von der Sunde zu Gott nach. Als Interpretationsmuster liegt die von ihm zuvor entwickelte Gnadenlehre zu Grunde. Das heit, die Confessiones) sind als Versuch zu sehen, die eigene Lebensgeschichte im Sinne dieser Lehre zu deuten. Dabei bricht Augustinus mit der antiken Tradition, insofern er dem, was vormals als richtiges Handeln und gutes Leben begriffen wurde, mit Blick auf das alles entscheidende Jenseits jeden Wert abspricht. Denn aus eigener Kraft und eigener Freiheit heraus, so Augustins Postulat, kann der Mensch nicht den mindesten Beitrag zum Guten leisten. Augustinus hatte mageblichen Einflu auf das Mittelalter und seine Wirkung reicht bis in die Neuzeit, als (Kirchen-)Vater einer Form von Erlosungsreligion, die von einem fundamental unversohnten Mensch-Gott-Verhaltnis ausgeht, bei der Gottes Handeln durch den Menschen weder beeinflussbar noch auf irgendeine Weise vorhersehbar ist. In Gegenuberstellung zu Heilsreligionen ist in den Confessiones vor dem Hintergrund der augustinischen Gnadenlehre eine extreme, radikalisierte Form von Erlosungsvorstellung formuliert, die ausschlielich den Einzelnen im Blick hat und nicht die Wiederherstellung einer kosmischen Ordnung.