Der spanisch-andalusische Autor Ignacio Sánchez Mejías, 1891 in Sevilla geboren und 1934 in Madrid gestorben, blieb als Dramatiker, der sich schon im frühen zwanzigsten Jahrhundert von Psychoanalyse und Surrealismus inspirieren ließ, in Deutschland weitgehend unbekannt. Bevor er sich einen Namen als Schriftsteller machte, war er in Spanien vor allem als Matador de Toros, als Stierkämpfer, bekannt. Er gehörte zu den Gründern der literarischen "Generation von 1927", deren hervorragendster Vertreter Spaniens großer Dichter Federico García Lorca war. Mit 43 Jahren verstarb Sánchez Mejías an den Folgen der Hornverletzung durch einen Stier. Den Tod seines geliebten und bewunderten Freundes betrauert Lorca in seiner berühmten Elegie, dem "Llanto por Ignacio Sánchez Mejías" (1935). Aus den Worten der Totenklage "Kein Fürst war je in Sevilla, den vergleichen man könnte mit ihm, kein Degen je wie sein Degen, kein Herz wie sein hochherzges Herz" hören wir die Verehrung Lorcas für den großartigen, vielfältig begabten Menschen und Torero Ignacio Sánchez Mejías.
Doris v. Freyberg-Döpp ist beruflich tätig auf dem Gebiet der analytischen Psychotherapie. Seit Jahrzehnten interessiert sie sich für die spanische Kultur. Die Welt der Tauromachie, die alle künstlerisch-kreativen Bereiche - Literatur, Malerei, Musik, Film, Theater - durchdringt, fasziniert sie besonders.