ISBN-13: 9781499637076 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 290 str.
Die Frauen tragen die Halfte des Himmels," prophezeite Mao seiner vierten und letzten Frau, der Schauspielerin Tschiang Tsching. Du kannst den Gipfel erreichen. Wenn es dir nicht gelingt, wirst du in einen bodenlosen Abgrund sturzen. " Der Grosse Vorsitzende - bekannt dafur, dass er eine Schwache fur schone und intelligente Frauen hatte - behielt Recht. Tschiang Tsching stieg zur machtigsten Frau Chinas auf. Loyal gegenuber ihrem Mann, unerbittlich gegenuber ihren Feinden. Ihre grosse Stunde kam als Chefin der Viererbande. Zehn Jahre lang galt sie als der Hund des Vorsitzenden Mao: Wen er zu beissen befahl, den biss ich. Nicht nur Mao Tse-tung hatte eine starke Gefahrtin an seiner Seite, mit der er das Bett und die Macht teilte. Auch andere Diktatoren wurden von fanatischen Frauen geliebt, beraten, unterstutzt und angetrieben. Und manche dieser Frauen waren genauso gefahrlich und machtbesessen, skrupellos und raffgierig wie ihre despotischen Manner. Wer waren die First Ladys der Diktatoren? Aus welchem Milieu kamen sie? Wie verlief ihr Leben an der Seite der Alleinherrscher? Welchen Einfluss hatten sie? Welche Rolle spielten sie offiziell, welche hinter den Kulissen? Waren sie fur die machtigen Fuhrer nur anonyme, unpolitische Anhangsel, Frauen fur bestimmte Zwecke, oder Komplizinnen, die auch hinrichten liessen? Die Droge Macht und was sie aus den Frauen machen kann - Erich Schaake geht diesen Fragen nach. Basierend auf Aussagen von Zeitzeugen, biographischen Aufzeichnungen und umfangreichem Archivmaterial entstanden die intimen Portrats von neun Frauen, die sich an Manner der Gewalt banden: Tschiang Tsching, Elena Ceausescu, Mirjana Markovic, Imelda Marcos, Soraya und Farah Diba, Elisabeth von Toro, Natalia Fernandez, Clara Petacci, Geli Raubal. Ihre Lebensgeschichten lassen die Legende von den kleinen, unbedeutenden Frauchen im Schatten der Diktatoren in einem anderen Licht erscheinen. Nicht wenige feilten im Geheimen an ihrer Karriere und spielten hinter dem Thron mit der Macht. Sie standen als Gewaltherrscherinnen ihren Mannern in nichts nach. Einige waren die tragenden Saulen der Diktatur. Auch werden zum Teil bizarre und neurotische Details aus dem Leben dieser Paare aufgedeckt: Geschichten von Horigkeit und Fanatismus, Machtbesessenheit und Nibelungentreue, Verblendung und Mittaterschaft, Personenkult und Grossenwahn, quasireligioser Verehrung und Menschenverachtung, Sex und Macht. Hardlinerin oder Hure, Stellvertreterin oder Schattenfrau, Domina oder Muse, Taterin oder Mitlauferin: So unterschiedlich die Gesichter und Rollen dieser Frauen auch waren, eine Gemeinsamkeit verband sie alle: die Faszination, die sie angesichts der Macht empfanden. Einige mussten fur diese Sucht einen hohen Preis bezahlen und sturzten - wie Mao es Tschiang Tsching prophezeite hatte - in einen bodenlosen Abgrund."