ISBN-13: 9783932133879 / Niemiecki / Miękka / 1999 / 328 str.
In der psychiatrischen und psychotherapeutischen Tatigkeit werden Menschen, die sich selbst verletzen, immer wichtiger. Lernt man im Rahmen langerfristiger Psychotherapien die inneren Beweggrunde selbstverletzenden Verhaltens naher kennen, wird deutlich, dass Selbstverletzungen nicht nur mit der Absicht zu zerstoren durchgefuhrt werden, sondern auch eine - oft verzweifelte - Form der Selbstfursorge darstellen. Dem komplexen Verhaltnis von Selbstfursorge und Selbstzerstorung geht das vorliegende Buch nach. Es widmet sich ausfuhrlich der Psychologie und Psychodynamik selbstzerstorerischen Verhaltens und den seelischen Voraussetzungen der Selbstfursorge. Es zeigt, wie psychoanalytische Therapien, Gruppen- und Kreativtherapien genutzt werden konnen, um Selbstfursorge und Selbstverwirklichung zu fordern. Die Besonderheit des Buchs liegt darin, dass das Thema nicht nur aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Sicht behandelt wird. Die gesellschaftlichen Faktoren, die Selbstzerstorung provozieren oder Selbstfursorge fordern, mussen gleichberechtigt untersucht werden; dabei ist auch zu fragen, inwieweit Selbstzerstorung ein Problem der Rechtsprechung ist. Nur in interdisziplinarer Perspektive kann das Thema angemessen behandelt werden. Der Autor verbindet psychiatrisch-psychotherapeutische, soziologische, historische, theologische, philosophische, literaturwissenschaftliche und juristische Perspektiven, die einander vertiefen und wechselseitig erlautern."