Teodulo Mabellini (1817-1897) ist sehr zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Er teilt das Schicksal zahlreicher Vertreter der italienischen Komponistengeneration zwischen Rossini, Bellini, Donizetti einer- und Verdi andererseits und wie etliche von Verdis Zeitgenossen. Seine Musik ist hervorragend gearbeitet, glänzend instrumentiert, behandelt Singstimmen und Instrumente idiomatisch und wartet mit einer meisterlichen Kontrapunktik auf, die sich zur klassischen Tradition bekennt und diese fantasievoll in eine aktuell(er)e Gestalt zu übertragen vermag. Mabellinis solide gearbeitete Musik ist neuartig, kreativ und durchaus eigenständig und ist dringend wiederzuentdecken. - Dass er 1869 von Verdi als einer jener Tonkünstler ausgewählt wurde, um an der von diesem initiierten "Messa per Rossini" mitzuarbeiten, ist ein starker Beleg dafür, dass er zu den ersten dreizehn der seinerzeit lebenden und aktiv tätigen italienischen Komponisten gerechtet wurde.
Der Herausgeber Guido Johannes Joerg wird für seine Wiederentdeckungen von verloren geglaubten Kompositionen und deren Erst- und Neuausgaben geschätzt. Ganz im Sinne der Urheber bilden die akribisch und unter modernen musikkritischen Kriterien erarbeiteten Neuausgaben deren Werke so ab, wie sie ursprünglich gedacht waren - wie sie aber in ihrer Zeit nicht immer verwirklicht werden konnten. Die Ausgaben bieten ein modernes Notenbild, ein erläuterndes Vorwort zum Komponisten und seinen Werken sowie einen Kritischen Bericht.