ISBN-13: 9783668326705 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 74 str.
ISBN-13: 9783668326705 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 74 str.
Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Film Strange Days von Kathryn Bigelow setzt eine der zentralen Aussagen von Vivian Sobchack emblematisch ins eigene Bild: In einer dystopischen Diegese kurz vor der Jahrtausendwende ermoglicht eine Technik namens SQUID, individuelle Erfahrung (scheinbar) synasthetisch aufzunehmen, auf Discs zu speichern und erneut und intersubjektiv abzuspielen. Protagonisten 'erleben' - sehen, horen, fuhlen - was eine andere Figur erlebt hat. Mit der Thematisierung eines solchen zukunftstechnologischen Mediums, welches durch retroaktive Simulation eine ganzheitliche, korperliche Erfahrung ermoglicht, die wiederum ihren eigenen medialisierten Status selbst zu tilgen scheint, beruhrt der Film STRANGE DAYS bekannte und breit bearbeitete Diskurse seiner eigenen Form, vor allem jene der kinematographischen Illusion und Fiktion. Die Tatsache, dass der Film dieses maximal somatische Erleben in filmische Bilder zu ubersetzen versucht, sorgt fur eine verdoppelte Rezeptionssituation in der Diegese und einer Film-im-Film-Konstellation: Auerst pointierte point of view-Sequenzen durchziehen den gesamten Film und setzen das SQUID-Erleben der Protagonisten ins Bild. Gleichzeitig scheinen diese virtuos und intensiv gestalteten Szenen subjektiver Wahrnehmungsbilder aber auch eindeutig auf den tatsachlichen Zuschauer des Films abzuzielen und diesen in die Struktur verdoppelter Wahrnehmungsebenen einweben zu wollen. Das thematisch verhandelte seeing-seen schreibt sich in der tatsachlichen rezeptionstheoretischen Situation (auerhalb der Leinwand) fort. Diesen Vorgang gilt es genauer in den Blick zu nehmen. Dafur sollen im ersten Teil dieser Arbeit die Uberlegungen zu einer filmtheoretischen Korpertheorie von Vivian Sobchack und Christiane Voss, die in STRANGE DAYS bereits auf Handlungsebene eine auerst anschauliche Reprasentation