ISBN-13: 9783757504649 / Miękka / 192 str.
Die Erzählungen dieses Bandes nähern sich vielfach der conte cruel, dem Grand Guignol, und ich verwende bewusst diese klassischen Begriffe, den die Tradition dieses Genres reicht weiter zurück als manche Fans wissen. Sie evozieren eine gewalttätige Welt, in der grausame Dinge geschehen. Nun ist die reale Welt bekanntlich gewalttätig genug. Warum ihre Evokation in der Literatur? Bei Malte S. Sembten hat das nichts Voyeuristisches: es wird nicht ausgemalt. Bilder haben wir genug im Kopf: sie müssen nur abgerufen werden. Es wird sozusagen konstatiert, als das was es ist: nämlich etwas Reales. Ist Literatur darin hilflos, dass sie die Gewalttätigkeit der Welt zwar heraufbeschwören, aber nicht bannen und schon gar nicht bewältigen kann? Oder ist das eine falsche Frage? Was ist die Wirkung einer guten Horrorgeschichte? Ist es sehr schräg, wenn ich sage, sie erhebt, erheitert, tröstet über die Misslichkeiten des Lebens und erwärmt das Herz? Und sie erhält die Welt interessant. Eine Welt, in der alles passieren kann, kennt keine Langeweile. Horror ist nicht einfach nur ein freies Spiel der Fantasie: er verbindet Spiel, Angst und das Aufmerken auf dunkle Realitäten.Aber es sind nicht allein die Story und die Charaktere, es ist das Ambiente, dessen lebensechte Schilderung Malte S. Sembtens Texte über das Niveau der meisten anderen Horrorautoren erhebt. Manchmal fühlt man sich in die Welt der großen Abenteuerromane des 19. Jahrhunderts versetzt. Dann freilich wird es wieder ganz modern.Die vorliegende Auswahl versammelt 6 Erzählungen und Novellen von Malte S. Sembten, sind und zumeist nur noch schwer zugänglich waren. Jeder Beitrag wurde für die Neuveröffentlichung vom Verfasser überarbeitet und mit einer Nachbemerkung versehen. // Dieses Buch enthält folgende sechs Erzählungen und Novellen: ' Ausgeliefert;' Die Hippokratischen Gesichter;' Wanted for Hell;' Geliebte Kettensäge;' Click or Tre@t;' Der Verfolgte;' Ein Nachwort von Marco Frenschkowski
Die Erzählungen dieses Bandes nähern sich vielfach der conte cruel, dem Grand Guignol, und ich verwende bewusst diese klassischen Begriffe, den die Tradition dieses Genres reicht weiter zurück als