ISBN-13: 9783787307265 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 596 str.
Die Tradition der Metaphysik, auf die sich die Neuzeit bezieht verdankt ihre Physiognomie den systematischen Ansatzen, die den nach Aristoteles zweiten" Anfang der Metaphysik im 13. Jhd. Bestimmen. Der Zusammenhang, der die mittelalterliche Metaphysik mit der neuzeitlichen Metaphysik und Metaphysikkritik verbindet, ist jedoch immer noch zu wenig erforscht. Die vorliegende Untersuchung greift den einflussreichsten der mittelalterlichen Ansatze, den des Johannes Duns Scotus, auf und verfolgt seine Rezeption und Transformation uber Francisco Suarez und Christian Wolff zu Immanuel Kant und Charles Sanders Peirce. Nach Duns Scotus ist Metaphysik als Wissenschaft vom Seienden als Seienden nur dann moglich, wenn man sie nicht als Wissenschaft vom ersten ausgezeichneten Seienden, sondern als Wissenschaft vom ersterkannten Begriff des Seienden versteht. Da dieser Begriff nur im Ruckgang auf die Voraussetzungen unserer kategorialen Pradikate erfasst und nur im Durchgang durch seine modalen Bestimmungen entfaltet werden kann, fasst Scotus Metaphysik strikt als Transzendentalwissenschaft" (scientia transcendens) und ordnet ihr als Inhalt die formalmodale Bestimmung und Explikation der ratio entis" zu. Die Erkenntnis des unendlichen Seienden ist Teil dieser Explikation und nur als solche moglich. Die neuzeitliche Gestalt der Metaphysik, die sich auf der bisher meist herangezogenen Folie der Metaphysik des Thomas von Aquin als Traditionsbruch darstellt, erweist sich im Blick auf das Konzept des Scotus als Resultat einer kritischen Transformation. Unveranderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 1990."