ISBN-13: 9783640274536 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 238 str.
ISBN-13: 9783640274536 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 238 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Padagogik - Familienerziehung, Otto-Friedrich-Universitat Bamberg, 235 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Ehen, die durch Scheidung beendet werden, stark angestiegen: Wurde Anfang der 1960er Jahre noch jede zehnte Ehe in Deutschland geschieden, so endete in den 1970er Jahren schon fast jede vierte Ehe durch Scheidung. Heute wird annahernd jede zweite Ehe geschieden (Stand 2006: 373.681 Eheschlieungen, 190.928 Ehescheidungen). Von der Scheidung ihrer Eltern waren 2006 rund 150.000 Kinder betroffen (Statistisches Bundesamt, 2008a, 8). Verschiedene Autoren deuten diese Entwicklung als einen Zerfall der Familie als Institution (z.B. Konig, 1979; Tyrell, 1988). Tatsachlich aber geht die Mehrheit der Geschiedenen nach einer gewissen Zeit wieder eine neue Partnerschaft ein. Somit deuten die steigenden Scheidungsziffern zwar das Ende vom Bild der Unaufloslichkeit der Ehe an, die hohe Wiederverheiratungsrate belegt jedoch, dass die Familie als Lebensform nicht an Bedeutung verloren hat. Die Familie des 21. Jahrhunderts prasentiert sich jedoch in auerst vielfaltigen Formen: Neben der modernen Kernfamilie bestehen nicht-eheliche Lebensgemeinschaften mit und ohne Kindern, Scheidungsfamilien, Ein-Eltern-Familien oder eben Stieffamilien. Das "neue Gluck," also das Zusammenleben mit einem neuen Partner, stellt einen Neuanfang, einen zweiten Versuch dar, welcher jedoch nicht unbelastet von der Vergangenheit beider Partner ist. Anders als beim Tod des fruheren Partners wird nach einer Trennung oder Scheidung das fruhere Familiensystem nicht aufgelost, sondern reorganisiert. Dieser Reorganisationsprozess ist als Herausforderung fur alle Familienmitglieder zu begreifen, denn sie mussen vielfaltige Wandlungs-, Veranderungs- und Anpassungsleistungen, so genannte Entwicklungsaufgaben (Oerter/Montada) bewaltigen. Wie Untersuchungen gezeigt haben, ist der "zweite Anlauf zum