ISBN-13: 9783110194784 / Angielski / Twarda / 2007 / 419 str.
Schweigen ist die Negation von Rede, zugleich aber ein unerlasslicher Bestandteil von Rede und Kommunikation. Diese Erkenntnis, die fur die gesprochene Sprache gilt, lasst sich jedoch nicht einfach auf die erzahlende Literatur ubertragen: Schweigen im Epos bedeutet stets die Darstellung von Schweigen durch den Erzahler. Insofern ist es stets funktional. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie im romischen Epos Stille, Schweigen, Sprachlosigkeit und Verweigerung der Kommunikation bis hin zur volligen Abwesenheit eines Protagonisten eingesetzt werden. Sie will sich dabei nicht auf eine Untersuchung einzelner Motive (z.B. Schweigen aus Liebe oder aus Trauer) beschranken, sondern die Funktion des Schweigens als Bestandteil der Dramaturgie der Kommunikation aufzeigen. Diese wird fur jedes Epos - die Aeneis, die Pharsalia, die Argonautica des Valerius Flaccus und die Thebais - unter stetem Ruckgriff griechischen Vorbilder in je einem eigenen Kapitel detailliert untersucht. Im Schlusskapitel werden die Ergebnisse verglichen, wobei neben einer Reihe von Motivahnlichkeiten auch groe Unterschiede in der Erzahltechnik deutlich werden. Ein autorenubergreifendes Kapitel uber das Schweigen von Nacht und Natur rundet die Arbeit ab.