ISBN-13: 9783869626925 / Niemiecki / Miękka / 282 str.
Jeden Tag dieselben Bilder und Berichte von brennenden Gebäuden, zerstörten Wohnblocks, verzweifelten Müttern und Kindern. Dazwischen mehrdeutige Statements unserer Politiker. Sie geben sich fest entschlossen - und wirken dabei eher ziellos. Ein wachsender Teil in unserer Bevölkerung wendet sich ganz ab, viele verlieren ihr Informationsinteresse und gehen den Nachrichten über Politik und Krieg ganz aus dem Weg.Nach dem Konflikt über die Migrationspolitik, nach dem Streit um die richtigen Corona-Maßnahmen beschimpft man sich über die "richtige" Haltung zu den Kriegen in Nahost und in der Ukraine. Sind Sie dafür oder dagegen? Jeder hat die einzig wahre Sicht, die andern gelten als ahnungslos oder borniert oder haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Deutschland spaltet sich in verfeindete Meinungslager. Können wir nicht mehr über Fragen der Mitverantwortung, über Solidarität und Hilfe für die Überfallenen nachdenken und miteinander Begründungen und Beurteilungen abwägen?Doch, genau dies wollten die beiden Autoren. Statt Gesinnung und Vorurteile gegeneinander zu stellen, diskutieren sie das Streitthema "Was geht uns der Krieg in der Ukraine an? Wie können wir im offenen Diskurs unsere Haltung überprüfen und klären?" Ihre Argumente stützen sich auf Erfahrungen, logische Erwägungen und grundrechtliche Werte.Dieses Buch gibt das Streitgespräch in Form von 25 Briefen wieder. Die Autoren haben sie im Laufe von sechs Monaten - von Mitte März 2023 bis Mitte September 2023 - geschrieben und ausgetauscht: eine schriftlich geführte Debatte. Dabei vertritt keiner von ihnen ideologische Besserwisser-Positionen.
Zwei Männer, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zur Welt kamen, die als Schüler befreundet waren, die gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, gegen Nato und die atomare Abschreckung auf die Straßen gingen, Manifeste schrieben und Proteste organisierten - und deren Lebenswege dann aber in verschiedene Regionen und Richtungen und zu unterschiedlichen politischen Auffassungen führten. Sie beide haben sich auf diesen Disput eingelassen: Was geht uns der Krieg in der Ukraine an? Wie können wir im offenen Diskurs unsere Haltung überprüfen und klären?Ausgangspunkt dieses Disputs war die Beobachtung, dass viele Medien stark einseitig berichten. Dass eine wachsende Zahl an Menschen nicht mehr miteinander reden kann. Dass die "demokratische Streitkultur" schon wieder vergessen scheint. So soll dieses Buch als Anregung dienen, auch über fundamental unterschiedliche Positionen den Gedankenaustausch zu suchen und dem Vorurteil zu widerstehen.Das Motto für diesen Disput ist Martin Walser entlehnt:"Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr."