ISBN-13: 9783531141084 / Niemiecki / Twarda / 2006 / 414 str.
In einem wunderbaren Konvolut von Notizen, in denen es um das geistige und materielle Eigenleben von Buchern geht, beklagt sich Theodor W. Adorno uber die Tendenz, zu den Werken philosophischer Autoren Lexika zu erstellen. Nicht, dass er gegen das stichwortartige Erfassen bestimmter Wissensgebiete als solches etwas einzuwenden hatte; er spricht sogar, fur seine Verhaltnisse erstaunlich wohlwollend, von der unschatzbar(en) Erleichterung, welche die 1 Lexika bieten . Aber die Vorstellung, dass die Werke von Autoren wie Marx, Hegel oder Kant in solchen Buchern erfasst werden sollen, erfullt ihn doch mit erheblichem Unmut: Denn wie soll die Substanz derartig komplexer Theorien, derartig weit ausholender Uberlegungen dadurch wiedergegeben werden, dass sie in eine Vielzahl einzelner Begriffe zerlegt werden, uber die sich dann jeweils knappe, summarische Eintragungen ? nden lassen? Im Allgemeinen fallen die wichtigsten dieser Gedanken, so argwohnt Adorno, durch die Maschen der Be- 2 griffseintragungen hindurch, weil sie unter kein Stichwort passen. Das Re- mee von Adorno lautet daher, dass die lexikalische Vernunft zur Vergegen- 3 standlichung von etwas zwingt, was schlechthin nicht gegenstandlich ist. Der vorliegende Band verstosst gegen dieses Verdikt Adornos in beinahe - len erdenklichen Hinsichten. Er unternimmt nicht nur den Versuch, die von - orno selbst mitgeschaffene Theorietradition lexikalisch zu erfassen; vielmehr verfahrt er dabei auf eine Weise, die seine Befurchtungen noch gesteigert h- ten, weil nicht etwa symptomatische Begriffe oder Ideen, sondern schlicht alle zentralen Schriften und Aufsatze kurz vorgestellt werden sollen."